Du bist einer dieser Gedanken. Ein Wunsch, den ich nicht…

Ein Geheimnis über die Frau die ich bin
Ich weiß nicht, warum ich das hier schreibe, vielleicht, weil es leichter ist, Worte auf Papier zu legen als sie auszusprechen, vielleicht, weil ich diesen Knoten in meiner Brust nicht mehr ertrage, dieses ständige Drücken, Ziehen, Reißen, das nur für ein paar Stunden nachlässt, wenn ich nachgebe, wenn ich tue, was ich mir tausendmal geschworen habe, nie wieder zu tun, aber dann ist es plötzlich Abend, und die Stimmen in meinem Kopf sind zu laut, und ich will … ich will doch einfach nur ein paar Stunden Ruhe, ein paar Stunden, in denen ich nicht ich selbst sein muss.
Ich habe nie geplant, so zu werden.
Ich war nicht das Mädchen, das sich mit den falschen Leuten abgegeben hat, nicht die, die nach der Schule heimlich geraucht hat oder mit Rotweinflecken auf der Bluse nach Hause gekommen ist.
Ich war eine, die funktioniert hat.
Die gemacht hat, was von ihr erwartet wurde.
Die immer gelächelt hat, auch wenn es in ihr gebrannt hat, auch wenn es wehgetan hat, auch wenn sie nachts in ein Kissen geschrien hat, weil da niemand war, der zugehört hätte.
Und dann kam dieser eine Moment, dieser eine winzige Moment, in dem alles zu viel wurde, und jemand hielt mir etwas hin, und ich dachte: Warum nicht?
Einmal.
Nur einmal.
Und dann noch einmal.
Und nochmal.
Ich glaube, ich habe mich selbst irgendwo auf dem Weg verloren, irgendwo zwischen „Ich hab alles im Griff“ und „Scheiße, was mache ich hier eigentlich?“.
Aber es gibt keinen Platz für sowas in meinem Leben!
Ich bin nicht die, von der man das erwartet.
Ich bin nicht die, die zusammenbricht, die sich Hilfe sucht, die zugibt, dass sie nicht mehr kann.
Ich bin die, die aufsteht. Die, die weitermacht, die sich zusammenreißt, die einfach funktioniert, egal was es kostet.
Genau deshalb rede ich auch mit niemandem darüber. Ich kann nicht.
Niemand würde es verstehen, niemand würde mir glauben, weil ich eine Frau bin, die mit beiden Beinen im Leben steht.
Ich bin keiner dieser Junkie von der Straße.
Ich habe einen Job, ich bezahle meine Rechnungen, ich lache an den richtigen Stellen – und dann gehe ich nach Hause, ziehe die Vorhänge zu und tauche ab in diese Dunkelheit, die für ein paar Stunden hilft, dass es aufhört wehzutun.
Ich weiß, dass es falsch ist.
Ich weiß, dass ich aufhören sollte.
Ich weiß, dass ich mich zerstöre.
Und ich weiß, dass ich nicht weiß, wie ich es ohne Drogen jemals aushalten soll.
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