Gefangen in mir. Gefangen in einem Leben voller Schmerz und…

Es ist zu spät, bitte verzeih mir
F.,
Ich weiß nicht, ob Worte überhaupt noch eine Bedeutung haben, wenn es zu spät ist, sie auszusprechen. Aber ich schreibe sie trotzdem. Vielleicht für mich. Vielleicht für dich. Vielleicht für das, was hätte sein können.
Wir haben uns im Streit verloren. So ein dummer, verdammter Streit. Über Dinge, die mir jetzt so klein und unwichtig erscheinen, dass ich mich dafür schäme.
Aber damals – damals war da nur dieser Stolz, dieses Kratzen in der Brust, das sich weigerte, nachzugeben. Wir haben uns angeschrien, die Türen geknallt, uns so viele hässliche Worte an den Kopf geworfen, die zwischen uns hingen und dann … dann warst du einfach weg.
Es gab kein »Lass uns reden«. Kein »Es tut mir leid«. Nur Schweigen.
Und ich Idiot dachte immer, wir hätten Zeit. Dass irgendwann einfach der Moment kommen würde, an dem wir zurückrudern, darüber lachen, uns in die Arme fallen und zugeben, dass wir beide Idioten waren.
Aber dieser Moment kam nicht und er wird niemals kommen, verstehst du?
Weil du, weil du fort bist.
Für immer.
Ich hätte so viel sagen müssen. So viel, das in meinem Hals steckt und mir die Luft abschnürt und ich hoffe, irgendwo – wo auch immer du jetzt bist – kannst du das hören:
Es tut mir leid.
Es tut mir so unendlich leid.
Verzeih mir.
Oh bitte, bitte verzeih mir.
E.
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