Betrachte mithilfe dieses Schreibimpulses etwas, das du im Rückblick bereust.
Kreativität: Warum sie in jedem von uns steckt
Kreativität - das ist einfach nicht mein Ding. Ich bin nicht kreativ genug, um zu malen, zu zeichnen oder irgendwas zu schreiben.
Kennst du diese Gedanken? Diese fiese Stimme im Kopf, die dir zuflüstert, dass du nicht zu den Auserwählten gehörst, die in irgendeiner Weise kreativ sein können.
Mir selbst ist sie mehr als vertraut.
Unzählige Jahre hat sie mich begleitet und manchmal, da taucht sie selbst heute noch auf.
Die Überzeugung, dass wir keinerlei Kreativität besitzen, sitzt tief.
Ich selbst dachte es ja auch.
Ich dachte es, während ich zu einem VHS-Kurs ging, um Zeichnen zu lernen und auch, als ich mit neunzehn in meinem ersten Schreibkurs saß.
Da war zwar dieser Wunsch in mir; dieser innere Drang danach, mich kreativ auszudrücken – doch zeitgleich diese laute, alles übertönende Stimme in meinem Kopf, die mir gebetsmühlenartig erklärte, dass dazu weit mehr gehören würde, als das, was ich tat.
Ich und eine Autorin?
Ich und eine Künstlerin?
Verrückt und lächerlich kam mir das vor; wie etwas, das unerreichbar in der Ferne schimmerte und in etwa so gut zusammenpasste, wie Wasser und Öl.
Doch damals wusste ich noch nicht, was ich heute weiß: Nämlich, dass Kreativität viel weniger mit Talent zu tun hat, als wir glauben.
Und dass sie in uns allen steckt.
Also auch in dir.
Kreativität – Talent oder kreative Fähigkeit?
Wissenschaftler und Psychologen sind sich einig: Kreativität ist eine angeborene Fähigkeit, tief verwurzelt in unserer menschlichen DNA:
Denk an das Kind, dass du einmal gewesen bist.
An die unzähligen Stunden, die du mit malen, basteln oder dem Bauen von Hütten zugebracht hast.
An die Tage, in denen du dich als Schatzsucher durch das Gestrüpp im Wald geschlagen hast, auf der Suche nach dem geheimen Schatz, getragen von deiner Fantasie.
An die Wochen voller Geschichten und Abenteuern, Matschburgen und Mustern im Schnee.
Und jetzt schau dich um.
Hier, direkt in dieser Welt:
Alles, was du benutzt, jeder Gegenstand, jedes Gerät, existiert nicht einfach so. Es existiert, weil irgendwer es zuvor erschaffen hat.
All das wurde kreiert.
Entfesselt, von unserer ureigenen kreativen Energie.
Kreativität – das Geheimnis unseres menschlichen Überlebens
Unserer Kreativität ist es zu verdanken, dass wir heute hier sind.
Sie ist nicht nur der Grund unseres heutigen Fortschrittes, sondern in gewisser Weise auch das Geheimnis unseres menschlichen Überlebens.
Klingt verrückt?
Ist es aber nicht, überleg doch mal: Nur dank unserer Kreativität waren wir in der Lage, Werkzeuge zu bauen und sie weiterzuentwickeln.
Nur dank ihr konnten wir sichere Unterkünfte konstruieren und entdecken, wie wir Nahrung nicht nur finden, sondern auch anbauen, zubereiten und haltbar machen können.
Unsere kreative Energie ist immer da.
Sie zeigt sich in unseren Ideen, unserem Vorstellungsvermögen, unserer Schöpferkraft, der Art, wie wir uns durch unser Leben manövrieren und nicht zuletzt in unserer Fantasie.
Kreativität steckt in jedem von uns
Der Grund, warum so viele von uns so felsenfest davon überzeugt sind, keine kreative Ader zu besitzen, liegt nicht daran, dass wir nicht kreativ sein können oder wollen.
Nein.
Kreativität ist allgegenwärtig.
Sie umgibt uns.
Der Grund ist, dass die Allermeisten von uns Kreativität als solche erst in höheren Formen erkennen und anerkennen.
Wir hören einen inspirierenden Song, lesen ein spannendes Buch oder betrachten ein detailreiches Wandkunstwerk und denken: Wie toll, wie einfallsreich, wie unglaublich kreativ.
Unwillkürlich vergleichen wir unsere eigenen wackeligen Versuche mit den Werken großer Künstler; mit all den kreativen Legenden dieser Welt, die einmal gelebt haben oder noch immer leben – und fühlen uns mit einem Mal klein und unbedeutend.
Mit der eigenen kreativen Energie in Kontakt kommen
Die Wahrheit ist, dass du nicht Mozart, Frida Kahlo oder Stephen King sein musst, um deine kreative Energie anzuzapfen und ausleben zu dürfen.
Die Kreativität großer Künstler entspringt nämlich derselben Quelle wie deine eigene.
Sie ist immer da.
Tief in dir.
Du nutzt sie, sobald du ein Bild malst, eine Geschichte schreibst oder ein Kunstwerk erschaffst.
Aber auch bei jedem Gericht, dass du mit neuen Gewürzen aufpeppst und jeder verrückten Zeile, die dir in den Sinn kommt, sobald jemand eine Melodie summt.
Du nutzt sie, wenn du ein Paar Socken strickst oder an einem Stück Holz herum schnitzt.
Aber auch jedes Mal dann, wenn du deine Wohnung umdekorierst oder deine Nägel mit neuen Mustern versiehst.
Kreativ sein tut gut
Es schenkt uns eine Pause vom stressigen Alltag und reaktiviert unsere Energiereserven.
Es präsentiert uns eine Ausdrucksmöglichkeit und ein Ventil für Gefühle und Gedanken.
Kreativ sein erdet uns.
Es verbindet uns mit uns selbst und macht uns ganz.
Und es schafft Raum.
Raum zum Entdecken, Erforschen und Entfalten. Raum, um uns selbst besser kennen und verstehen zu lernen.
Zeit also, all die Bedenken und Glaubenssätze über Bord zu werfen und in Kontakt mit deiner eigenen Kreativität zu kommen.
Denn je mehr du sie benutzt, desto stärker spürst du sie.
Also mach dich auf die Reise.
Lass deinen (inneren) Künstler frei.
Male.
Entdecke.
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