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Unerträgliche Gefühle? Wie du in 5 Schritten mit ihnen Frieden schließt
Angst, Trauer und Wut – aber auch Neid, Scham und Schuldgefühle: Unerträgliche Gefühle, die uns gefangen halten, gibt es viele.
Und manchmal können diese Emotionen wirklich überwältigend sein.
Wir alle kennen das auf die eine oder andere Weise.
Diese Momente, in denen sie uns beinah verschlingen und wir keine Ahnung haben, wie wir mit ihnen umgehen sollen.
Ich selbst war lange Zeit eine Gefangene meiner Emotionen.
Sie haben mir unglaubliche Angst gemacht.
Auch heute ist es manchmal schwierig, mit ihnen umzugehen, aber ich habe einen Weg gefunden, der mir hilft.
Aus diesem Grund teile ich heute meine 5-Schritte-Anleitung, die dir helfen soll, mehr Frieden mit starken Gefühlen zu schließen.
Unerträgliche Gefühle: Die 5 Schritte, um mit einem starken Gefühl Frieden zu schließen
1. Schritt: Halte inne
Oft wollen wir nichts lieber, als das, was wir fühlen, sofort wieder loszuwerden.
Aber das funktioniert nicht.
Du stehst gerade mitten im Sturm aus Gefühlen und deshalb ist das Beste, was du jetzt tun kannst: Innezuhalten.
Ja, wirklich.
Das Gefühl wird nämlich nicht verschwinden, solange du dir nicht die Zeit nimmst, dich mit ihm zu beschäftigen. Und dagegen anzukämpfen raubt sogar noch mehr Energie.
Also: Halte inne.
Atme tief ein und aus.
Und gib diesem Gefühl die Aufmerksamkeit, die es verdient.
2. Schritt: Spüre in deinen Körper hinein
Richte deine Aufmerksamkeit als Nächstes auf deinen Körper.
Wo genau kannst du diese Emotion körperlich spüren?
Vielleicht in deinem Bauch, deiner Brust oder deinen Schultern?
Und wie genau fühlt sie sich an?
Es könnte zum Beispiel ein Druck auf der Brust sein, ein angespannter Kiefer oder auch dein Herz, das wie wild schlägt.
Konzentriere dich darauf, diese Empfindungen wahrzunehmen.
Ordne sie in eine Skala von 1 (schwach) bis 10 (stark) ein.
Aber bewerte sie nicht.
3. Schritt: Benenne das Gefühl
Nun versuche, das Gefühl, dass du gerade erlebst in einem Wort zu beschreiben.
Ist es Wut, Traurigkeit, Angst oder etwas ganz anderes, dass du da fühlst?
Benenne es.
Indem du das tust, ordnest du die Emotion ein.
Du gibst ihr eine Form und damit wird ihre Macht über dich automatisch etwas schwächer.
WICHTIG:
Benenne jedes Gefühl bewusst mit »Ich fühle …« statt mit »Ich bin …«.
Auf den ersten Blick mag es keinen Unterschied machen, doch das tut es.
Denn die »Ich fühle …«-Formulierung hilft dabei, das, was du fühlst, besser von dir selbst zu trennen.
Denn du bist nicht das Gefühl. Du fühlst es nur.
4. Schritt: Finde heraus, was dir das Gefühl zu sagen hat
Jedes Gefühl ist eine Botschaft.
Etwas, dass es dir zu sagen hat.
Also was könnte es sein, dass dir dieses Gefühl gerne mitteilen möchte?
Vielleicht ist es ein Verlangen nach Anerkennung, das sich hinter deiner Unsicherheit verbirgt.
Oder auch eine tiefe Sehnsucht nach Verbundenheit, die deine Einsamkeit auslöst.
Vielleicht ist es ein alter Schmerz, der an die Oberfläche gespült wurde oder es ist der Wunsch nach einer Pause, hinter der sich dein Ärger steckt.
Finde das (ungestillte) Bedürfnis, das dahinter steht.
5. Schritt: Arbeite mit dem Gefühl
Der letzte Schritt ist das Handeln.
Es geht darum, einen gesunden Weg zu finden, mit deinen Empfindungen umzugehen.
Einen, der zu der Emotion und dem dahinterliegenden Bedürfnis passt.
Denn je nachdem, was du gerade fühlst, wie stark es ist und welche Botschaft es für dich bereithält, ist jetzt etwas anderes wichtig.
Manchmal bedeutet es, zum Journal zu greifen und eine halbe Stunde zu schreiben; manchmal aber auch, sich Schuhe und Jacke zu schnappen, um eine Runde spazieren zu gehen.
Manchmal bedeutet es, kreativ zu werden und manchmal, das Gefühl zu verkörpern und anderweitig auszudrücken.
Wut lässt sich zum Beispiel mithilfe eines Wutbriefes ausdrücken, aber auch damit, dass du in ein Kissen schreist oder Sport machst.
Bei Angst kann es helfen, zu überprüfen, wie realistisch sie gerade ist, aber auch, Dinge zu tun, die dir ganz konkret Sicherheit schenken.
Egal was du tust: Überleg dir bewusst, wie du auf das Gefühl reagieren möchtest. Welche Möglichkeiten du (gerade) hast, damit umzugehen? Und was du tun kannst, um das Bedürfnis zu stillen, das dahintersteckt?
Intensiv zu fühlen gehört zum Leben
Das Erleben unerträglicher Emotionen ist so alt wie das Menschsein selbst.
Es gehört dazu.
Und aus diesem Grund ist es auch völlig okay, dysreguliert zu sein, von deinen Gefühlen überwältigt zu werden und nicht immer direkt zu wissen, wie du damit umgehen sollst.
Deine Gefühle sind ein Teil von dir.
Sie haben einen Zweck und können dir viel über dich selbst und deine Bedürfnisse verraten.
Dann, wenn du bereit bist, ihnen einen Raum zu geben, ganz gleich, wie unangenehm sie sich auch anfühlen mögen.
Am Wichtigsten ist, zu verstehen, dass es niemals darum geht, ein unangenehmes Gefühl sofort loszuwerden, sondern darum, es anzusehen und einen konstruktiven Umgang mit ihm zu finden.
Indem du das tust, kannst du Frieden mit ihm schließen.
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