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Wie du einen Umgang mit dem Leid der Welt finden kannst
Schreckensmeldungen begegnen uns überall: beim Vorbeigehen an einem Zeitungsladen, in der Schlange im Supermarkt, in Radio und Fernsehen.
Freunde, Bekannte und Fremde reden mit oder vor uns über die neusten Dramen und Meldungen.
Und nicht nur das.
Wir durchstöbern Twitter, Facebook und all die anderen Plattformen selbst nach Fakten und Erklärungen.
Manchmal aus Neugierde, manchmal aus Furcht.
Doch weil diese Dinge außerhalb unserer Kontrolle liegen, geschieht schnell, was geschehen muss:
Wir verlieren uns in dem Leid der Welt und seinen Was-Wäre-Wenn-Szenarien.
Und mit einem Mal wirkt alles bedrohlich, böse und fremd.
Wie du einen Umgang mit dem Schmerz der Welt finden kannst
1. Reduziere deinen Nachrichtenkonsum
Schlechte Nachrichten haben die Macht, sich eng mit unseren Urängsten zu verbinden und damit das Bedürfnis nach Sicherheit zu aktivieren.
Gerade deshalb ist es so wichtig, deinen Nachrichtenkonsum auf ein Minimum zu begrenzen.
Ja, wir sollten nicht wegsehen, weil es jede Menge Dinge gibt, vor denen noch viel zu viele Menschen die Augen verschließen, doch es ist ein Unterschied, ob du dir Dinge bewusst machst oder dich von ihnen überrollen lässt.
Denn du änderst nichts daran, was in der Welt falsch läuft, wenn du dich darinnen verlierst.
Es hilft den Menschen in der Ukraine nicht, wenn du vor Angst nicht schlafen kannst.
Es ändert nichts am ansteigenden Meeresspiegel, wenn du vor Sorge kaum noch einen Bissen herunterbekommst.
Es rettet keine bedrohten Tierarten oder lässt Menschen nach Naturkatastrophen weniger leiden, wenn du dein eigenes Leben an dir vorbeiziehen lässt.
Weniger ist mehr.
Deshalb schalte die Benachrichtigungen ab, lass die Nachrichtensendung linksliegen oder bitte deinen Gesprächspartner das Thema zu wechseln, wenn du spürst, dass deine Grenze erreicht ist.
Finde die Balance.
Einen Weg, um dich mit wichtigen Themen auseinanderzusetzen und gleichzeitig bestmöglich für dich selbst zu sorgen.
2. Praktiziere Achtsamkeit
An Tagen, an denen mich die Last der Welt niederdrückt, gehe ich raus und atme einfach.
Ich atme die kühle Luft des Tages ein und konzentriere mich auf all die Dinge, die da sind.
Denn das ist, was gegen Weltschmerz hilft: Immer wieder mit der eigenen Wirklichkeit in Kontakt zu kommen.
Verbinde und verankere dich mit der Gegenwart, gerade jetzt, dort, wo du bist.
Spür den Boden unter deinen Füßen.
Berühre einen Baum.
Nimm die Geräusche und die Düfte um dich herum wahr.
Das Rascheln der Bäume, im Wind, der Regen auf deinem Gesicht, das Miauen der Katze vor deinen Füßen oder den Duft frischer Backwaren in der kleinen Gasse neben der Kreuzung.
Zupfe an Grashalmen, rieche an Blumen, streichel deinen Hund, mach Spaziergänge, unterhalte dich mit Menschen.
Dich im Jetzt zu verankern setzt dem Gefühl von Ohnmacht etwas entgegen.
Und es hilft dabei, dich auf das zu konzentrieren, dass du tatsächlich beeinflussen kannst: deinen eigenen Handlungsspielraum.
3. Schärfe deinen Blick für das Schöne auf der Welt
Zwischen all dem Schlimmen und Schrecklichen in der Welt existiert es: das Gute.
Es war immer da und wird es immer sein – manchmal ist es nur so versteckt, dass wir es aus den Augen verlieren.
Deshalb: Such danach.
Ganz bewusst, und am besten nicht nur ab und zu, sondern kontinuierlich.
Mach dich auf die Suche nach der Menschlichkeit, die sooft verloren zu gehen scheint, wenn uns die Tragödien der Welt begegnen.
Such nach dem Schönen und Wohltuendem um dich herum.
Damit schenkst du dir selbst ein Gegengewicht zu der Schwere und einen besseren Weg, damit umzugehen.
Denn es gibt sie, die guten Meldungen von Solidarität, Frieden und Glück, dort draußen in der Welt.
Sie sind das Gegengewicht und existieren. Denn dort, wo Schatten ist, ist immer auch Licht.
4. Nutze das Schreiben, um deinen Weltschmerz zu verwandeln
Zuflucht in meinen eigenen Geschichten zu finden, hilft mir, immer wieder aufs Neue, Weltschmerz zu verwandeln und meinen eigenen zu heilen.
Es hilft mir, Hoffnung zu schenken – egal ob einem Leser oder mir selbst.
Fiktives Schreiben kann ein wundervoller Weg sein, uns mit Dingen zu beschäftigen und ruhelose oder beängstigende Gedanken in Worte zu fassen.
Doch unabhängig vom fiktiven Schreiben gibt es noch weitere Wege, wie du das Schreiben nutzen kannst, wenn der Schmerz der Welt dich niederdrückt.
Expressives Schreiben, das Verfassen von Gedichten oder auch das Führen von Morgenseiten kann dir ein Ventil für Gedanken und Gefühle geben und dir helfen, einen Ort für all das zu finden.
Das Führen eines Dankbarkeits- oder Positiv-Tagebuches dagegen unterstützt dich dabei, deinen Fokus zu verlagern und mehr schöne Dinge im Alltag zu finden.
So oder so: Schreiben kann ein wertvolles Werkzeug sein, wenn du es zulässt.
5. Werde aktiv
Viele Dinge, die in der Welt geschehen, fördern nicht nur Angst und Ohnmacht, sondern schüren auch unsere Wut.
Und Wut – aber auch jedes andere Gefühl – beinhaltet jede Menge Energie, die wir nutzen können.
Zum Beispiel dafür aktiv zu werden.
Wie genau das aussehen kann, ist sehr unterschiedlich und hängt unter anderem davon ab, was dich beschäftigt und was für ein Typ Mensch du bist. Als Faustregel gilt nur: Es sollte dir mehr geben, als zu nehmen.
Du könntest dich dafür entscheiden, Gegenstände zu spenden, Organisationen in Kriegsgebieten finanziell zu unterstützen oder ehrenamtlich im Tierheim deines Wohnortes aushelfen.
Und du kannst deine Stimme erheben.
Aufstehen gegen die Ungerechtigkeiten der Welt – egal ob dort draußen, mit anderen oder in deinen eigenen vier Wänden, kann jeder von uns auf die eine oder andere Weise.
Wir alle haben nämlich etwas zu sagen, auch wenn den Allermeisten von uns schon früh das Gegenteil beigebracht worden ist.
Doch deine Meinung zählt.
Und du darfst sie nutzen.
Die Wichtigste Sache überhaupt, um einen Umgang mit dem Leid der Welt zu finden
Schreckensszenarien, Tragödien und die Baustellen der Welt können paralysieren und die Beschäftigung damit, raubt jede Menge unserer Energie.
Umso wichtiger also, dass du darauf achtest, aktive Selbstfürsorge zu praktizieren.
Füll dein Energielevel so oft auf, wie es nur geht, z.b. in dem du ausreichend Pausen einbaust oder dich mit inspirierenden Menschen umgibst.
Tu Dinge, die dir guttun.
Dinge, die du liebst.
Denn nur, wenn du im Gleichgewicht bist, kannst du die Last auf deinen Schultern tragen, ohne darunter zusammenzubrechen.
Glaub mir, ich weiß, wovon ich spreche.
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