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Trauer und Verlust: 4 wertvolle Lektionen über das Leben
Trauer ist eine komplexe Reise, die uns durch ein Gewirr von Emotionen führt.
Sie ist eine Mischung aus Schmerz, Wut und einer unerklärlichen Leere.
Unsere Gefühle treffen unvorhersehbar aufeinander und lasten schwer auf unserer Brust.
Ich kenne dieses Gefühl nur zu gut, denn vor ein paar Wochen ist mein Großvater verstorben.
Sein Tod hinterlässt eine schmerzhafte Wunde in mir.
Eine Wunde, die sich nur langsam zu schließen beginnt.
Deshalb weiß ich nicht nur, wie es sich anfühlt, einen geliebten Menschen zu verlieren, sondern auch, dass ein Verlust oft das Gefühl hinterlässt, uns alles zu nehmen.
Fast so, als wäre es der einzige Sinn, den er hat.
Doch die Wahrheit ist komplexer.
Oft nämlich sind es gerade diese herausfordernden Momente, die uns unerwartet kostbare Einsichten schenken können.
Denn trotz der lähmenden Trauer, der Ängste und der Wut hat mir der Verlust meines Großvaters mir etwas Wertvolles hinterlassen: 4 wertvolle Lektionen über das Leben.
Welche das sind? Am besten entdeckst du sie selbst.
Was ich nach dem Verlust meines Opas über das Leben gelernt habe: 4 wertvolle Lektionen
1. Lektion: Die wahren Reichtümer des Lebens sind nicht das, was du besitzt
Ich bin in einer Familie aufgewachsen, in der Geld und materieller Status im Vordergrund standen.
Schöne Urlaube, ein Kühlschrank voll mit Markenlebensmitteln, schicke neue Möbel und unzählige kostspielige Weihnachtsgeschenke waren für mich als Kind selbstverständlich.
Über viele Jahre hinweg habe ich mich deshalb minderwertig und falsch gefühlt.
Ich habe mich geschämt.
Für die Tatsache, dass ich als Erwachsene auf Hartz IV angewiesen war, statt den vorgelebten Standard zu erfüllen.
Denn statt ein teures Auto zu fahren und auf meinen nächsten schicken Urlaub zu sparen, habe ich manchmal nicht gewusst, wie ich die nächsten Rechnungen bezahlen sollte.
Heute schäme ich mich nicht mehr.
Weil ich weiß, dass ich das Beste aus dem gemacht habe, was mir das Leben in den Weg gestellt hat.
Das ist es, was der Verlust meines Opas mir einmal mehr vor Augen geführt hat.
Ja, Geld ist wichtig, um uns ein gewisses Maß an Sicherheit und Komfort zu geben, aber es definiert nicht unseren Wert als Menschen.
Das Leben bedeutet einfach so viel mehr als der Besitz, den wir anhäufen.
Die wahren Reichtümer unseres Lebens sind nicht Geld oder Luxus.
Es ist die Liebe, die wir geben und empfangen.
Es ist die Freiheit, das Leben nach unseren eigenen Vorstellungen zu gestalten.
Es ist die Zeit, die wir mit den Menschen verbringen, die uns wichtig sind.
Letztlich sind es all die Momente, die unser Herz berühren, die zeigen, wie reich wir wirklich sind.
2. Lektion: Körper und Seele sind wichtig – wir müssen uns um beides kümmern
Mein Opa wurde mitten in einer der härtesten Zeiten unseres Landes geboren: während des Dritten Reiches.
In seinen ersten Lebensjahren musste er nicht nur eine harte Erziehung durchleben, sondern auch Krieg, Hunger und Angst erleiden.
All das hat tiefe Spuren hinterlassen.
Spuren, über die er zwar nie offen gesprochen hat, die man aber spüren konnte.
In seinen Worten, seinen Handlungen, in allem.
Und manchmal, da konnte ich ihn sehen, diesen kleinen verletzten Jungen von damals – und mit ihm all die Verletzungen und Traumata, die er mit sich herumtragen musste.
Seit er gestorben ist, habe ich viel darüber nachgedacht.
Über die Erfahrungen, die er gemacht hat und die Folgen, die sie für sein Leben hatte.
Und es zeigt mir eines ganz klar.
Nämlich, dass es niemals darum gehen sollte, unsere Vergangenheit zu vergessen, sondern darum, uns um die Wunden zu kümmern, die sie hinterlassen hat.
Wir müssen uns um unseren Körper und unsere Seele kümmern.
Wir müssen unsere Verletzungen ansehen und den Schmerz, den sie mit sich bringen, zulassen.
Denn ihn zu ignorieren, macht niemals irgendwas besser.
Im Gegenteil. Es macht uns krank.
Und hindert uns daran, ein wirklich erfülltes Leben zu führen.
3. Lektion: Jedes Leben überdauert den Tod
Wenn jemand stirbt, endet sein Leben.
Er ist nicht mehr da – doch da sind Spuren, die er hinterlässt.
Spuren, die seinen Tod überdauern.
Der Buddhist Thich Nhat Hanh war überzeugt, dass unser Dasein eine unvergängliche Essenz formt, die über unseren physischen Tod hinausgeht.
Unsere Handlungen und die Art, wie wir leben und lieben, hinterlässt laut ihm winzige Eindrücke im Universum, die niemals verblassen.
Unsere Taten, unsere Worte, unsere Gaben: all das bleibt bestehen.
Die Erinnerungen an uns manifestieren sich in den Herzen derjenigen, die wir berührt haben.
Unsere Werte, unser Glaube und unsere Art zu lieben, leben in den Gedanken und Handlungen der Menschen weiter, die wir geliebt und beeinflusst haben.
Mein Großvater hat auf eine Weise gelebt, die gleichsam wertschätzend und hilfsbereit, aber auch schmerzhaft und verletzend sein konnte.
Seine Taten und Worte haben mich geprägt.
Sie sind untrennbar mit mir verbunden und zeigen mir, dass absolut alles, was wir tun, eine Bedeutung hat – nicht nur für uns selbst, sondern auch für andere.
Unsere Worte, unsere Handlungen und selbst unsere Gedanken hinterlassen einen Abdruck auf dieser Welt.
Jede freundliche Geste, jedes Lächeln, jede unterstützende Handlung – sie alle gehen Hand in Hand mit den Lektionen, die wir anderen schenken.
Das bedeutet, dass wir beeinflussen können, was wir in der Welt hinterlassen werden.
Jeden einzelnen Tag haben wir die Wahl.
Wir können Liebe verbreiten oder Hass säen; wir können uns entscheiden, ob wir hart oder mitfühlend sein wollen.
Und auch, ob wir unseren eigenen Schmerz verarbeiten oder ihn ignorieren, und ihn so anderen aufbürden.
Es liegt an uns.
Wir entscheiden.
4. Lektion: Das Leben ist zu kostbar, um es nicht zu leben
Meinem Opa hat nicht gefallen, welche Entscheidungen ich für mich und mein Leben getroffen habe.
Seine Wünsche und Vorstellungen unterschieden sich stark von meinen.
Er konnte nichts von dem, was ich wollte, je wirklich verstehen oder gutheißen. Das ist einer der Gründe, warum ich mich entschieden hatte, den Kontakt zu ihm abzubrechen.
Oft habe ich mich gefragt, ob es nicht einfacher wäre, mich den Erwartungen an mich zu fügen.
Ich habe damit gehadert.
Für den Frieden in der Familie, für den Frieden mit ihm.
Aber die Wahrheit ist, dass das Leben kurz ist.
Zu kurz für Kompromisse und Dinge, die nicht mit unseren Überzeugungen übereinstimmen.
Zu kurz, um unsere Träume aufzuschieben und ausschließlich den Ansprüchen anderer zu genügen.
Wir haben nur dieses eine Leben.
Und wir sollten es nicht damit vergeuden, uns zu verstellen oder uns von Ängsten und Sorgen davon abhalten zu lassen, das zu verfolgen, was uns wirklich glücklich macht.
Stattdessen sollten wir jede einzelne Sekunde schätzen und das Leben in all seinen Facetten erleben.
Auf eine Weise, die unsere Seele nährt und authentisch ist.
Denn jede einzelne Sekunde, die uns geschenkt wird, ist von unschätzbarem Wert.
Jeder Atemzug, den wir nehmen, jeder Sonnenstrahl, der uns wärmt, und jede Umarmung, die wir teilen, sind Momente, die uns bereichern können.
Die Erkenntnis, dass wir unser Leben nach unseren eigenen Vorstellungen gestalten müssen, hat sich seit dem Verlust meines Opas vertieft.
Sein Tod hat mir auf Neue klargemacht, dass das Leben zu wertvoll ist, um es nicht zu tun.
Deshalb: Zögere nicht, deine Leidenschaften zu verfolgen, Risiken einzugehen und nach dem zu streben, was dein Herz erfüllt.
Es geht um das, was unser Herz uns sagt.
Um das, was sich richtig anfühlt.
Ganz egal, was andere denken.
Der Tod raubt uns etwas, doch er schenkt uns auch etwas
Der Tod ist eine unausweichliche Realität des Lebens.
Und er verursacht einen Schmerz, der tief in uns verankert bleibt, ganz gleich, was wir tun.
Ein Verlust bringt unsere Welt ins Wanken und zwingt uns, innezuhalten.
Und damit schenkt er uns eine wertvolle Gelegenheit, unsere eigenen Prioritäten zu überdenken und uns daran zu erinnern, wie kostbar das Leben ist.
Er macht uns bewusst, dass das Leben zwar vergänglich ist, aber auch, dass es voller Möglichkeiten steckt, wenn wir nur hinsehen.
Denn jeder Augenblick kann ein neues Kapitel sein.
Es liegt an uns, ihn zu nutzen.
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