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Schreiben bedeutet loslassen

#Schreiberfahrungen – Schreiben bedeutet Loslassen

Veronika hat mit einer schizoaffektiven Störung gekämpft und kennt Depressionen und Ängste seit ihrer Kindheit. Für sie bedeutet Schreiben loslassen zu können.

Schreib darüber - ein Interview #15 mit Veronika Jirsik über ihre Schreiberfahrungen



Drei Worte, die dich am Besten beschreiben:

feinfühlig, kreativ, hilfsbereit.


Schreiben bedeutet für mich ...

Loslassen von Gefühlen, Erlebten und Gedanken, weil ich alles aus mir raus schreibe, und gleichzeitig gebe ich Gedankengut weiter.


Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Also das ist schon eine Weile her, da fing ich an über meine Krisenzeit zu schreiben. Es war in der Zeit mit meinem jetzigen Mann, mit dem ich seit 2011 verheiratet und seit 2009 zusammen bin. Davor war ich noch zu sehr mit meiner psychischen Krankheit konfrontiert und habe mich gewundert wie manche das zusammen bringen, über ihr Leben zu schreiben.


Mit was für Problemen kämpfst du/hast du gekämpft und (wie) hilft dir Schreiben dabei?

Mittlerweile bin ich eigentlich sehr frei und gelöst. Mit was ich gekämpft habe waren meine schweren psychischen Erkrankungen. Eine schizoffektive Störung und Depressionen hatte ich, Angst und Panikattacken hatte ich auch seit meiner Kindheit.

Aber das Schreiben hat mich komplett befreit. Ich konnte mir alles von der Seele schreiben und habe meine Blockaden damit gelöst. Ja, ich habe komplett losgelassen und das lässt mir wieder ganz viel Freiraum zum Durchatmen.


Wie nutzt du das Schreiben am Liebsten? / Was schreibst du?

Ich schreibe alles was ich fühle oder im Leben erfahre. Und schreibe am liebsten im positiven Sinne, einfach eben Positives was man im Alltag an Mitmenschen weitergeben möchte.


Was ist das Schwierigste beim Schreiben / im kreativen Prozess für dich?

Das was ich schreiben möchte habe ich eigentlich immer schon im Kopf. Dann schreibe ich es in einem Gedicht oder Spruch auf. Den passenden Sticker zum Text zu finden, dass kann manchmal ganz schön schwierig sein, bis ich was Passendes gefunden habe. Das Gestalten ist manchmal schwieriger als das Schreiben.


Was ist das Schönste / Bereichernste beim Schreiben / im kreativen Prozess für dich?

Es ist für mich ein wunderschönes Hobby und eine tolle Aufgabe, meine Gedichte und Sprüche in die Welt raus zu senden und meine Gedanken mit Menschen zu teilen. Wenn man dann sieht wie das ankommt, ist das sehr bereichernd für die Seele.

Gibt es Hobbys und Dinge, die du tust, wenn du nicht schreibst?

Ich interessiere mich für Computer, also alles was man damit machen kann. Schach spielen tu ich gerne, spazieren gehen und meine zwei Kinder sind das Wichtigste in meinem Leben. Gut zeichnen kann ich auch.

Was treibt dich an?

Beim Schreiben sind es die verschiedensten Momente, aber vor allem die Ruhe. Aber auch wenn ich meditiere hab ich viele Ideen. In die Hypnose gehe ich auch oft, denn das funktioniert bei mir sehr gut. Ich mache nebenbei eine Hypnose Therapie,die mir sehr viel Kraft gibt im Leben,


Gibt es etwas, dass du Anderen gerne mitgeben möchtest?

Alles was zu voll ist explodiert irgendwann,
der Mensch wird krank, wenn er nicht mehr kann.

Was ich auf jeden Fall weitergeben möchte ist: Unterdrückt niemals eure Tränen. Auch alles aussprechen und, was immer funktioniert, wenn alle Stricke reißen, egal ob es Gedanken sind oder Gefühle: Einfach aufschreiben. Weinen, Aussprechen und Aufschreiben sind auch eine Form des Loslassen und das ist so wichtig, denn nur, wenn wir uns frei machen, können wir wieder tief durchatmen.



Über

 (c)   Veronika Jirsik schreibt Prosa.




Hast Du Lust bekommen, ebenfalls über Deine Erfahrung mit dem Schreiben zu berichten?

Dann melde Dich gerne über das Kontaktformular bei mir oder schreib eine Mail an kontakt@seelenschreiberei.org.

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