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Wie Schreiben Dich beim Kampf mit einer Essstörung unterstützen kann
Essstörungen sind ein weitverbreitetes psychisches Phänomen. Alleine in Deutschland kämpfen ein Fünftel der elf bis siebzehn Jährigen mit Bulimie, Anorexie oder einer Binge Eating Störung. Doch die Dunkelziffer ist noch höher. Auch, weil ein gestörtes Essverhalten nicht immer klar in eine der diagnostischen Kategorien einordbar ist.
Im Gegenteil.
Eine Essstörung kann viele Gesichter annehmen. Sie ist facettenreich und damit weder schwarz noch weiß.
»Wir essen, wie wir leben« – das schreibt Geneen Roth in einem ihrer Bücher. Denn Essen spiegelt uns. Es ist Ausdruck unseres Selbst und damit auch von dem, was uns quält.
Keine andere Symptomatik ist so eng mit uns und unserem Leben verbunden, wie Probleme mit dem Essen. Ohne Nahrung sterben wir. Wir können weder aufhören zu essen, noch Essen als Trigger oder Suchtmittel komplett aus unserem Leben streichen.
Stattdessen müssen wir einen Weg finden, damit umzugehen.
Über deine Essstörung zu schreiben kann dir helfen:
1. einen Ort für deine Gefühle, Gedanken und Erlebnisse zu schaffen.
Mit einer Essstörung zu leben beeinflusst alles. Denn jedes Mal, wenn du mit Essen in Kontakt kommst, bedeutet das, dich damit auseinanderzusetzen. Ob du willst oder nicht.
Es sind nicht nur die Herausforderungen, die Essenssituationen oder die Auseinandersetzung mit Essritualen erschaffen, sondern vor allem die Gedanken und Gefühle, die damit einhergehen.
Scham- und Schuldgefühle. Selbsthass. Traurigkeit. Resignation. Depression.
Essstörungen werden von unterschiedlichen Gefühlen begleitet, die – genau wie deine Gedanken und Erlebnisse – einen Platz brauchen. Einen Platz, um sie auszudrücken, besonders dann, wenn es im Außen keinen Ort gibt, an dem du sie lassen kannst oder möchtest.
Schreibend kannst du dir diesen Platz schaffen und so regelmäßig Entlastung finden.
2. deine Selbstbeobachtungsgabe zu schulen.
Selbstbeobachtung ist ein wichtiges Werkzeug für die Arbeit mit einer Essstörung.
Schreiben schult diese Selbstbeobachtungsgabe.
Wenn du schreibst, kannst du herausfinden, welche Gedanken und Gefühle deine Essstörung begleiten. Du kannst deine persönlichen Trigger enttarnen, einen gezielteren Blick auf Essattacken oder Hungertage werfen und so mehr über dich und die Mechanismen deiner Essstörung erfahren.
Wie fühle du dich eigentlich, wenn du isst oder hungerst?
Welche Gedanken waren da, bevor du zum Schokoriegel oder der Packung Chips gegriffen hast?
Welche Lebensmittel sind besonders schwierig?
Welches Gefühl willst du weghaben, wenn du dich übergibst?
Was gibt dir das Essen / nicht Essen? Jetzt, in diesem Moment oder grundsätzlich?
3. die Stimme der Essstörung zu enttarnen.
»Fett. Hässlich. Widerlich, schwach,…«, das sind nur einige der Worte, die permanent in meinem Kopf kreisten und es mir so unmöglich machten, Frieden mit meinem Körper zu schließen.
Eine Essstörung hat ihre eigene Stimme. Manchmal laut, manchmal leise, teilt sie alles, was wir Essen in »erlaubt« und »verboten« ein, maßregelt und bewertet uns, unseren Körper und jede Entscheidung die wir treffen.
Diese Stimme ist heimtückisch und tischt uns jede Menge Lügen auf. Oft hinterlässt sie Scham, Ohnmacht und das Gefühl, niemals gut genug sein zu können. Nicht selten stachelt sie uns zu Perfektionismus und Idealen an, denen wir nicht entsprechen können. Gaukelt uns vor, wir müssten uns nur mehr anstrengen, um sie zu erreichen.
Da regelmäßiges Schreiben deine Selbstbeobachtungsgabe schult, lässt es dich achtsamer werden und hilft so, diese perfide Stimme in deinem Kopf zu enttarnen.
Wenn du deine wahren Gedanken und Gefühle zu Papier bringst, deckst du nach und nach auch die Lügen der Essstörung auf und lernst so, die trügerischen Gedanken von der Wahrheit zu unterscheiden.
Damit nimmst du der Stimme einen Teil ihrer Macht.
Durch das Schreiben kommst du in Kontakt mit dir selbst.
Über die Essstörung zu schreiben, bringt dich in Kontakt mit dir selbst. Es kann dir helfen herauszufinden, was du wirklich brauchst. Auf das zu schauen, was dir guttut. Und dem auf die Spur zu kommen, was dich belastet.
Dem, was dir Energie schenkt – und was nicht.
Dem, welche Menschen, Orte oder Entscheidungen du wirklich möchtest – und welche nicht.
Dem, wozu du Ja sagen willst – und wozu Nein.
Dieses Wissen ist wichtig. Es ebnet den Weg zu einem gesunderen Umgang mit dir selbst. Und gibt dir die Chance, der Essstörung Stück für Stück ihre Macht zu nehmen. Über dich – und über das, was du isst.
Du hast Probleme mit dem Essen oder leidest unter einer Essstörung?

Mein Ess-Journal
Der ideale Alltagsbegleiter für alle, die mit einer Essstörung kämpfen.
[…] 3. Schreibe regelmäßig. […]