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Schlechte Laune? 11 Fragen, die du dir stellen solltest
Es gibt Tage, in denen schlechte Laune eine Art Dauerzustand in meinem Leben ist. Und Tage, in denen sie mich von jetzt auf gleich überfällt, ohne das ich verstehe, warum.
Und damit bin ich nicht alleine.
Manchmal, da fühlen wir uns einfach schlecht.
Alles fühlt sich schwer an – und irgendwie falsch.
Alles ist anstrengend.
Alles zu viel.
Alles nervt – einschließlich uns selbst.
Lange Zeit habe ich mich meinen Launen hilfos ausgeliefert gefühlt und war frustriert von der Wankelmütigkeit meiner Seele.
Geht es dir auch gerade so? Dann nutz diese 11 Fragen, um hinter die Fassade deiner schlechten Laune zu blicken.
Für mich sind sie jedes Mal aufs Neue wahnsinnig erkenntnisreich.
11 Fragen, die du dir stellen solltest, wenn du schlechte Laune hast und keine Ahnung, warum:
1. Wie habe ich geschlafen?
Jedes Mal, wenn es mir nicht gut geht, ist die Frage nach meinem Schlaf die erste, die ich mir stelle.
Denn Schlaf ist essenziell. Er ist wichtig. Und nicht nur die stumpfe Anzahl von Stunden entscheidet darüber, mit wie viel Energie du in den Tag startest.
Schlafqualität ist das Stichwort.
War dein Schlaf eher leicht oder tief? Hattest du einen Alptraum? Mit welchem Gefühl bist du am Morgen aufgewacht? Wie schwer war es für dich, aufzustehen? Wie lange hast du gebraucht, um in den Tag zu starten?
All diese Fragen können dir einen Hinweis auf die Qualität deines Schlafes geben. Und damit auch darauf, wieso es dir gerade vielleicht nicht so gut geht, wie du dir das wünschst.
2. Wann habe ich das letzte Mal etwas gegessen?
Wir schieben es auf, quetschen es zwischen wichtige Termine oder lassen es auch gerne einmal ganz ausfallen: das Essen.
Essen kann Genuss sein – aber auch jede Menge Frust bedeuten. Zum Beispiel dann, wenn wir uns in unserem Körper nicht wirklich wohlfühlen, kaum Geld für leckere Lebensmittel haben oder unseren Hunger nicht richtig spüren können.
Doch Nahrung ist vor allem eines: Energie.
Unregelmäßiges Essen führt zu einem Mangel an Energie und stürzt damit unseren gesamten Organismus ins Chaos. Ein Chaos, dass wir dann nicht nur durch einen knurrenden Magen, Schlappheit oder Schwindelgefühle körperlich spüren können, sondern auch in Form von Stimmungsschwankungen und schlechter Laune.
Ganz getreu dem Motto der (alten) Snickers-Werbung: Du bist nicht du, wenn du hungrig bist.
3. Wie viel habe ich heute getrunken?
Ehrlich gesagt kann ich gar nicht zählen, wie oft ich eine Aufgabe erledigen musste oder etwas tun wollte und dabei immer genervter und angespannter wurde. Und zwar aus nur einem einzigen Grund:
Ich hatte Durst.
Unser Körper braucht nicht nur eine regelmäßige und ausreichende Menge an Nahrung, sondern auch genügend Flüssigkeit.
Flüssigkeitsmangel führt nämlich zu weit mehr als nur einem trockenen Hals – er führt zu Konzentrationsschwierigkeiten, Schlappheit, Kopfschmerzen und einem erhöhten Anspannungsniveau.
Wenn du also merkst, dass es dir gerade nicht gut geht: Überleg, wann du das letzte Mal etwas getrunken hast. Vielleicht ist es länger her, als du denkst.
4. Auf welche Weise beeinflussen mich die Menschen um mich herum?
Als sensibler und hochempfindsamer Mensch, weiß ich, was für einen großen Einfluss Menschen auf mich und meine Stimmung nehmen können.
Die schlechte Laune des Kollegen, die Kopfschmerzen des Partners, der Wutanfall des Kindes oder auch die Betriebsamkeit um uns herum: Alles kann uns beeinflussen.
Positiv und negativ.
Unbewusst nehmen wir alles wahr, was um uns herum passiert. Wir spüren negative Energien, toxische Schwingungen, unbewusste Erwartungen und ungeklärte Konflikte, genauso, wie Gefühle anderer.
Und so, wie die lockere Stimmung unseres Gegenübers uns entspannen kann, so kann die Anspannung oder der Stress eines Anderen unsere Stimmung ins Bodenlose ziehen und schlechte Laune verursachen.
Deshalb nimm dir einen Moment Zeit, um die Menschen um dich herum zu beobachten und finde heraus, welche Gefühle sie womöglich in die auslösen.
Ist die Überforderung deiner Kollegin ansteckend? Fühlst du dich vielleicht ausgeschlossen, weil alle miteinander reden, aber keiner fragt, wie es dir geht?
Sind da Menschen, die dir das Gefühl geben, nicht wertvoll oder richtig zu sein, so wie du bist?
5. Wie sieht es mit meiner Social Media Nutzung aus?
Social Media hat eine starke Sogwirkung. Ich liebe es zum Beispiel, durch Bookstagram zu scrollen, neue Bücher zu entdecken oder mich an Themendisskussionen auf Facebook zu beteiligen.
Doch was ich festgestellt habe, ist: dass wir den Einfluss von Social Media auf uns und unser Wohlbefinden oft unterschätzen.
Denn Social Media hat Schattenseiten.
Nicht nur, dass es Zeit frisst, die wir manchmal eher dazu nutzen sollten, wichtige Dinge zu erledigen oder unsere realen Kontakte zu pflegen: Social Media kann auch das Gefühl hinterlassen, unbedeutend zu sein oder uns dazu bringen, uns mit Themen zu beschäftigen, die uns nicht guttun.
Fotos, Videos, Nachrichten und Reaktionen – alles, was wir in den Feeds von Twitter, Instagram und Co. beim Scrollen und Klicken entdecken, ist Input. Und dieser Input kann uns auch schlicht weg überfluten. Wir können all die Informationsreize nicht filtern, was sich in schlechter Laune, Anspannung und Überreizung zeigen kann.
Geht es dir also schlecht, schau dir einmal genau an, wie oft und auf welche Weise du Social Media nutzt und ob deine Stimmung nicht vielleicht bewusst oder unbewusst mit dem zusammenhängt, was dort auf dich einprasselt.
6. Wie treu bin ich mir selbst gerade?
Sich selbst verbiegen, zurücknehmen, aushalten oder zwingen: Viele von uns schieben sich selbst und das, was sie wirklich brauchen an die allerletzte Stelle ihrer eigenen Prioritätenliste.
Ich zum Beispiel versuche ständig, irgendwie alles unter einen Hut zu bekommen, Probleme anderer zu lösen und nehme mich zurück, wann immer es geht, nur um Menschen nicht vor den Kopf zu stoßen.
Selbst, wenn ich mich dabei selbst vor den Kopf stoßen muss.
Deshalb frag dich ehrlich: Wie treu bin ich mir selbst gerade?
Deinen Grenzen gegenüber, deinen aktuellen Wünschen, Träumen und Bedürfnissen.
Hast du vielleicht Ja zu etwas gesagt, was du eigentlich überhaupt nicht willst? Fehlt dir die Energie, für etwas, was ansteht, aber du traust dich einfach nicht, das offen zuzugeben?
Wenn dir auffällt, dass es dir nicht gut geht, dann frag dich ehrlich, ob du dir gerade selbst treu bist – denn wenn du das nicht bist, weil du entgegen deiner eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Träume handelst oder dein niedriges Energielevel ignorierst, dann kann es dir nicht gut gehen.
Klar, oder?
7. Wie wohl fühle ich mich gerade in meinem Körper?
Ich finde, sowohl Sommer als auch Winter sind eine wahre Brutstätte für schlechte Laune.
Die Sache ist nämlich die: Wenn unser Bedürfnis nach Hygiene nicht ausreichend gestillt ist, weil wir uns dreckig, klebrig, überhitzt, unterkühlt oder sonst was fühlen: beeinflusst das unweigerlich auch unsere Stimmung.
Wie sieht es also aus, mit deinem Körper und deiner Hygiene?
Wann hast du das letzte Mal geduscht? Ist dir zu kalt oder zu warm? Ist da vielleicht ein unangenehmer Geruch, der dich begleitet, weil dein Deo versagt hat oder hat der Döner, den du zum Mittag hattest, einen Nachgeschmack hinterlassen, der dich jetzt stresst?
Dein Körper ist dein Heim, du lebst in ihm – alles, was ihn betrifft, betrifft dementsprechend auch dich.
8. Brauche ich vielleicht eine Pause?
Manchmal, wenn ich merke, dass meine Stimmung kippt oder ich keine Energie mehr habe, dann gehe ich nach draußen, nehme ein paar tiefe Atemzüge und spüre, wie sehr ich genau das brauche:
Eine Pause.
Einen Moment zum Innehalten.
Denn ebenso sehr wie Schlaf, Nahrung oder Flüssigkeit sind Pausen essenziell.
Sie sind wichtig, weil wir schlicht nicht durchgehend funktionieren können, selbst, wenn wir uns das wünschen.
So eine Pause kann klein oder groß sein, je nachdem, wie wichtig sie gerade für uns ist.
Sie könnte bedeuten, deinen Schreibtisch zu verlassen, um frische Luft zu schnappen oder einen geliebten Menschen anzurufen.
Sie könnte bedeuten, den Staubsauger auszuschalten und stattdessen eine Folge deiner Lieblingsserie auf Netflix zu schauen.
Wenn schlechte Laune sich also wie eine düstere Wolke über deinen Kopf breitmacht, dann halte inne und überlege, wann du das letzte Mal eine Pause gemacht hast.
9. Ist da etwas, für das ich mich gerade schuldig fühle oder mich schäme?
Letzte Woche war ich verabredet. Aber weil ich mich nicht getraut habe, offen auszusprechen, dass mir das zu viel wird, habe ich eine Ausrede erfunden.
Im Anschluss habe ich mich nicht erleichtert gefühlt, sondern war unzufrieden, angespannt und genervt.
Der Grund: Scham und Schuldgefühle.
Manchmal ist es nur ein Satz, der unglücklich formuliert ist, eine falsche Frage oder ein in den Raum gestelltes Bedürfnis, dass den Weg für Scham oder Schuldgefühle freimacht.
Denn ein wichtiges Nein für uns kann bedeuten, mit dem Schmerz unseres Gegenübers konfrontriert zu werden.
Ein gutgemeinter Ratschlag kann die tiefe Scham in uns selbst berühren und unsere Gedanken verdunkeln.
Deshalb frag dich: Ist da etwas – irgendwas – für das ich mich gerade schuldig fühle oder schäme?
10. Wie klingt eigentlich die Stimme in meinem Kopf?
Stell dir einen Moment vor, wie es dir gehen würde, wenn dich jemand vierundzwanzig Stunden am Tag, sieben Tage die Woche beobachten und mit stichelnden Bemerkungen oder Kritik überhäufen würde?
Nicht sehr gut, richtig?
Und jetzt stell dir vor, dass dieser jemand direkt hier ist, in deinem Kopf.
Denn genau das ist er.
Als Stimme sitzt er in unseren Kopf und überhäuft uns mit Bemerkungen.
Da unsere Gedanken Gefühle lostreten und damit unsere Stimmung beeinflussen, macht es Sinn, in Kontakt mit dem unliebsamen Bewohner in unserem Kopf zu gehen: dem inneren Kritiker.
Sehr häufig sind nämlich die Worte oder die Art, wie wir mit uns selbst sprechen, der Ursprung schlechter Laune.
11. Welche Ansprüche habe ich gerade an mich selbst?
Die Angst vor Fehlern oder die Sorge, was andere von uns denken könnten, wenn wir etwas tun oder nicht tun, kann eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle auslösen.
Denn oft wollen wir zu viel.
Wir wollen alles schaffen, alles sein und alles erreichen.
Und das auf die einzige Weise, die unseren eigenen Ansprüchen genügt: mit 100 Prozent.
Doch Perfektionismus lähmt.
Er führt zu übertriebenen Ansprüchen an uns selbst und die Menschen um uns herum.
Perfektionismus ist wie eine Mauer, die wir uns selbst in den Weg bauen.
Die Folge?
Jede Menge Frust und schlechte Laune.
Frag dich ehrlich: Was erwartest du gerade von dir selbst und/oder anderen? Und ist das, was du erwartest tatsächlich realistisch – oder ist es das nicht?
Wie du mit deiner schlechten Laune arbeiten kannst
Gedrückte Stimmung und schlechte Laune fühlen sich weder toll noch angenehm ab.
Doch statt dich dafür fertig zu machen, dass es dir gerade nicht gut geht oder dich vielleicht mit Druck oder Zwang in eine Richtung zu drängen, die für noch mehr Schieflage sorgen würde, nutz die Fragen, um herauszufinden, was du brauchst.
Und gib es dir.
Wie?
Das hängt von dir selbst und deinen Antworten auf die oben genannten Fragen ab.
Manchmal kann es bedeuten, zwei Gläser Wasser zu trinken, dir einen Snack zu genehmigen oder eine zu lange aufgeschobene Pause einzulegen.
Manchmal, dich (schreibend) mit dir selbst auseinanderzusetzen und dich deinen Gefühlen und Gedanken zu stellen, statt vor ihnen davonzurennen.
Und manchmal vielleicht auch, dein Handy auszuschalten, dich ins Bett zu legen und zwei Stunden zu schlafen, weil du Schlaf brauchst, selbst wenn noch tausend wichtige Dinge auf deiner To-Do-Liste stehen.
Sei ehrlich zu dir selbst und finde heraus, welche Gefühle und Gedanken deine schlechte Laune füttern – und dann erlaube dir, mit deiner Laune zu arbeiten, statt gegen sie anzukämpfen.
Sie ist nicht dein Gegner, sie ist ein Teil von dir.
Egal ob du das nun willst oder nicht.
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