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Memoir schreiben. Eigene Lebensgeschichte aufschreiben.

Memoir: 6 Gründe, warum du dein Leben aufschreiben solltest

Jeder von uns hat eine Geschichte. Ein Leben voll von prägenden Momenten und Erlebnissen, die Spuren hinterlassen haben und uns zu dem Menschen machen, der wir heute sind.

Ein Memoir zu schreiben ist eine wundervolle Möglichkeit, diese Lebensgeschichte festzuhalten.

Denn das Schreiben schenkt uns Worte – und noch so vieles mehr.

 

Hier sind 6 Gründe, warum auch du ein Memoir schreiben solltest:

 

1. Teile deine persönlichen Erfahrungen mit der Welt

Wir erleben jede Menge. Wir durchleben schlimme und wundervolle Augenblicke und wachsen an ihnen.

Erlebnisse prägen uns auf individuelle Weise. Etwas, dass unser Leben einzigartig macht: Denn keiner lebt es auf dieselbe Weise wie du.

Diese wertvollen Erfahrungen in einem Memoir zu verewigen, bedeutet nicht nur, sie für dich selbst festzuhalten, sondern sie auch mit der Welt teilen zu können.

Etwas, dass anderen Mut macht oder Hoffnung schenkt.

Ihnen zeigt, dass sie nicht alleine sind.

 

 

2. Entwickel ein tieferes Verständnis für dich selbst und dein Leben

Ein Memoir zu schreiben lässt dich tief in deine eigene Lebensgeschichte eintauchen. Beim Schreiben schreitest du durch prägende Momente, verwebst sie miteinander und erhältst dadurch ein Abbild deines bisherigen Lebens.

Im Rückblick durchleuchtest du Entscheidungen und Erlebnisse, entschlüsselst ihren Stellenwert und fügst so lose Puzzelstücke zu einem Gesamtbild zusammen.

Das führt unweigerlich zu einem tieferen Verständnis für all das, was hinter dir liegt.

 

 

3. Heil die Vergangenheit und schaff damit Platz für die Zukunft

Schmerzhafte Momente und schlimme Erlebnisse prägen uns. Sie beeinflussen unsere Vergangenheit und damit auch unsere Zukunft.

Beim Schreiben eines Memoirs beleuchtest du all das diese hässlichen Stellen noch einmal, setzt sie in einen Kontext und integrieren sie so als Teil deines bisherigen Lebens.

Deine persönliche Geschichte aufzuschreiben hilft deshalb dabei, sie zu verarbeiten.

Durch das Schreiben findest du einen Abschluss – und schaffst damit Platz für die Zukunft.

 

 

4. Halte deine Familiengeschichte für nachfolgende Generationen fest

Als Nachfahrin von Martin Luther habe ich die einzigartige Chance, in einem riesigen Ahnenbuch stöbern und so ganze 16 Generationen von Familien zurückverfolgen zu können. Doch die Namen auf der Liste, ihre Berufe, ihre Geburts- und Sterbedaten sind nicht genug.

Ich habe keinen Schimmer, wie das tägliches Leben dieser Menschen ausgesehen hat.

Denn diese Daten sagen nichts darüber aus, wer sie einmal gewesen sind. Nichts darüber, welchen Herausforderungen sie gegenüberstanden, welche Dämonen sie besiegt, und was sie geliebt haben.

Die Wahrheit ist: Unser Leben beginnt nicht erst mit unserer Geburt. Wir betreten die Welt in der Mitte des Lebens Anderer. Und so, wie ihr Leben uns beeinflusst, so beeinflusst unser Leben auch das ihre.

Wir alle sind auf die ein oder andere Weise miteinander verbunden.

Alles, was wir durchleben und erfahren hat damit auch Einfluss auf die Menschen, die uns folgen werden.

Deine eigene Geschichte festzuhalten, hilft deshalb anderen, die Stolperstellen und Meilensteine deines Lebens nachvollziehen zu können, wenn du selbst nicht mehr da sein wirst.

Es schenkt deinen Kindern, Enkelkindern und Nachfahren die Möglichkeit in deinen Kopf zu blicken, deine Gefühls- und Gedankenwelt zu erfassen und so nicht nur Teile deiner Geschichte zu verstehen, sondern auch ihre eigene Rolle darinnen.

 

 

5. Brich das Schweigen

Tag für Tag geschehen entsetzliche Dinge auf dieser Welt.

Traumata sind allgegenwärtig.

Unaussprechliche Schicksale erzeugen Leid, brechen Menschen und lassen oft nicht mehr als einen Scherbenhaufen zurück.

Traumatische Erlebnisse rauben uns nicht nur unsere Stimme. Sie nehmen uns alles.

Doch deine eigene Geschichte auf Papier zu bannen hilft nicht nur, dass Schweigen zu brechen.

Es gibt dir deine Stimme zurück.

 

 

6. Setz deinen Standpunkt

Nationale Entwicklungen, weltpolitische Konflikte und ökonomische Entscheidungen betreffen uns alle. Manche von ihnen direkt, andere indirekt.

Und nicht alles, was in dieser Welt geschieht, heißen wir gut.

Ein Memoir zu schreiben bedeutet, deine eigene Wahrheit mit der Welt zu teilen.

Persönliche Blickwinkel und Perspektiven zu offenbaren.

Einen Standpunkt zu setzen.

Viele Holocaust-Überlebende haben genau das getan. Sie haben über das Unrecht geschrieben, dass ihnen widerfahren ist; über den Verlust von Rechten und über die Entmenschlichung einer ganzen Generation.

Sie haben ihre Geschichte geteilt und mit ihr jenen moralischen Kompass, den jeder von uns in sich trägt.

Auch du kannst das tun.

 

Du lebst – also hast du ein Leben, über das du schreiben kannst

Einfach jeder von uns hat etwas zu erzählen.

Auch du.

Von alltäglichen Dingen, manchmal auch von Außergewöhnlichem.

Von kleinen Momenten – und von Großen.

Von Veränderungen und Chancen.

Von Fehlern und Entscheidungen.

Von Schmerz und Glück. Von äußeren Baustellen und inneren Leerstellen.

Von Stunden und Tagen, die hinter dir liegen.

Von Begegnungen und Abschieden.

Vom Wachsen und Stehenbleiben.

Von Ängsten und Sorgen.

Wir alle sind am Leben. Jetzt und hier, in dieser Welt.

Und jeder lebt – auf seine Weise.

Niemand erlebt die Welt, wie du sie erlebst.

Niemand lebt dein Leben.

Und niemand wird es jemals so erzählen können, wie du.

Deshalb schreib deine Geschichte auf.

Wenn nicht für andere, dann zumindest für dich selbst.

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