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Frau steckt in einer Krise. Nachdenklich, hält eine tasse in der Hand.

Mit Journaling durch die Krise – 8 Wege


Das, was wir schreiben, ist wertvoll.

Nicht nur, weil wir es zu Papier bringen und uns damit das, was uns quält, von der Seele schreiben.

Oh nein.

Sondern, weil wir es nutzen können.

Denn das, was wir aufschreiben, hat die Macht, uns und unser Leben zu verändern.

Es ist ein Werkzeug.

Eine Art Kompass, der uns durch schwierige Zeiten navigiert, uns Halt und Orientierung schenkt.

Und damit hilft, zurück ins Licht zu finden.

Aus diesem Grund habe ich hier 8 wertvolle Tipps für dich.

Tipps, wie du das Journaling in einer Krise nutzen kannst.

Doch Vorsicht: Diese Liste ist kein starrer Leitfaden, den du abarbeiten sollst.

Es sind Dinge, in denen du in schweren Momenten stöbern kannst, um etwas zu finden, was dir hilft.

Entscheide einfach, was dich anspricht.

Und probier es aus.

1. Umarme deine eigene Verletzlichkeit

Gerade in schwierigen Augenblicken und Krisen ist es wichtig, einen sicheren Raum zu haben.

Einen Ort, an dem wir uns ausdrücken können, ohne Angst vor Verurteilung, Kritik oder Häme.

An dem wir uns zeigen können, wie wir sind: Durcheinander, verwirrt, verletzt, wütend, traurig.

Ein Ort eben, an dem wir uns verletzlich zeigen können.

Und dein Journal ist genau dieser Ort.

In Momenten der Verzweiflung, der Ohnmacht, der Wut: ist es einfach da.

Also erlaube dir, all das, was in dir geschieht, aus dir herausfließen zu lassen.

Erlaube dir, auszusprechen  - ganz gleich, wie hässlich oder erschreckend es auch sein mag.

Dort auf dem Papier musst du weder stark sein noch dich irgendwie präsentieren.

Ganz im Gegenteil: Du kannst einfach sein.

Und zwar ganz genau so, wie du bist.


2. Nimm den Moment auseinander

Wenn wir in einer schwierigen Situation stecken; einen Streit erlebt haben oder uns in einer Krise befinden, hilft Journaling dabei, es besser zu verstehen.

Deshalb schreib auf, was passiert ist.

Halte die Situation selbst fest.

Die Gedanken und Gefühle.

Doch sei mutig und tauche tiefer: Beschreibe nicht bloß das Oberflächliche und Offensichtliche - sondern auch das, was unter der Oberfläche brodelt.

Was hältst du zurück?

Was fühlst du wirklich?

Welche Dinge würdest du sagen, wenn du dürftest? Und warum?

Indem du tiefer eintauchst in die Erfahrung, und die Rohheit einfängst, öffnest du die Tür zu einem tieferen Verständnis für dich selbst.

Du gewinnst Klarheit über deine eigenen Reaktionen und Muster.

Und bekommst die Chance, nicht nur die Situation selbst besser einordnen zu können, sondern auch zu verstehen, was wirklich passiert ist.


3. Entdecke Muster und Auslöser

Schreiben schenkt uns nicht nur ein Ventil - es kann auch dazu beitragen, wichtige Muster und Auslöser aufzudecken.

Also all die Aspekte, die in Krisen eine Rolle spielen, zu ihr führen oder sie verschlimmern.

Deshalb nutze das Schreiben nicht bloß, um alles ungefiltert zu Papier zu bringen.

Setz dich damit auseinander.

Reflektiere über das, was du schreibst oder in früheren Einträgen geschrieben hast.

Geh auf Spurensuche.

Nach wiederkehrenden Themen; Menschen, die deine Stimmung beeinflussen; Gedankenmustern, die dir vertraut vorkommen oder auch Aktivitäten oder Orte, die mit bestimmten Reaktionen zusammenhängen. 

Denn wenn du diese Muster identifizierst, kannst du sie hinterfragen und mit ihnen arbeiten.

Es schenkt dir ein Bewusstsein.

Und ermöglicht dir so, proaktiv zu werden, statt dich von dem Moment selbst überrollen zu lassen.


4. Finde den Silbersteifen (am Horizont)

In den dunkelsten Momenten fühlt es sich an, als wäre da nichts als Finsternis.

Und gerade in diesen Augenblicken geschieht es schnell, dass unser Tagebuch zu einem Kerker wird.

Wir schreiben uns in eine Art düsteres Labyrinth, rekonstruieren die immergleichen Gedanken und sehen nichts mehr als Wände und unsere eigene Ausweglosigkeit.

Doch selbst in den allerschlimmsten Augenblicken unseres Lebens ist da Licht. 

Und dein Journal kann dir dabei helfen, es zu finden.

Such nach dem winzigen Silberstreifen am Horizont, nach diesem schwachen Simmern von Licht.

Finde die positiven Aspekte deiner Erfahrungen: Welche könnten es sein?

Suche nach Dingen, die du aus all dem, was du gerade erlebst, mitnehmen kannst: Was könnte es dich lehren? Was kannst du daraus für deine Zukunft gewinnen?

Ich selbst entdecke durch das Schreiben oft neue Seiten an mir, die mir vorher gar nicht bewusst waren.

Oder mir wird klar, wie sehr ich an etwas Herausforderndem wachsen kann.

Indem wir uns auf den Silberstreifen konzentrieren, statt auf die Dunkelheit, können wir so nicht nur etwas Hoffnung finden.

Wir verändern auch die Perspektive.

5. Verändere die Perspektive

Dinge auszuschreiben hilft, sie in unser Bewusstsein zu holen.

Und was uns bewusst ist, können wir in einem anderen Licht betrachten.

Also wie wäre es, wenn du bewusst die Perspektive wechselst?

Du kannst die Situation aus den Augen einer anderen Person anschauen, um deren Sichtweise zu verstehen und neue Einsichten zu gewinnen.

Oder auch versuchen, die Ereignisse aus der Zukunft heraus zu begutachten, um zu überlegen, wie sie sich langfristig auswirken könnten.

Indem du die Ereignisse aus verschiedenen Blickwinkeln untersuchst, kannst du verborgene Zusammenhänge aufdecken und alles in ein anderes Licht rücken.

Und nicht nur das.

Selbst in den ausweglosesten Situationen wird es so möglich, alternative Lösungsansätze und Ideen zu entwickeln und alternative Handlungsmöglichkeiten zu finden.


6. Kultiviere Selbstmitgefühl

Bist du jemand, der in schwierigen Momenten, besonders hart mit sich selbst ins Gericht geht?

Wie wäre es, wenn du diese schwierigen Zeiten dazu nutzen würdest, um liebevoller mit dir selbst umzugehen?

Mithilfe deines Tagebuchs ist es nämlich möglich, Selbstmitgefühl zu kultivieren.

Du kannst es nutzen, um dir selbst Trost und Unterstützung zu spenden; deine eigenen Gedanken und Gefühle liebevoll zu akzeptieren und auch um dir selbst mehr Verständnis entgegenzubringen.

Erlaube dir auf dem Papier, unvollkommen und verletzlich sein zu dürfen; Fehler zu machen und menschlich zu sein.

Sei dir selbst ein Freund.

Jemand, der dir beisteht und Mut macht, statt dich zu verhöhnen oder zu bestrafen.

Umsorge deine Wunden und dich selbst.

Denn freundliche und verständnisvolle Worte sind heilsam.

Und in schweren Momenten genau das, was wir brauchen.


7. Finde kleine, umsetzbare Schritte

Krisen sind deshalb so schlimm, weil sie uns ohnmächtig zurücklassen.

Wir fühlen uns verloren und ausgeliefert.

Und wissen deshalb nicht, wie wir weitermachen sollen.

Doch in diesen Momenten ist dein Journal da, um diese Ohnmacht in Worte zu fassen.

Du kannst deine Krise reflektieren und in ihrer Tiefe verstehen.

Das ist gut und wichtig - doch Selbstreflexion ist dabei nur der erste Schritt.

Denn du kannst mehr tun als das.

Was du tun kannst?

Du kannst das Schreiben dazu nutzen, einfache und umsetzbare Schritte zu identifizieren.

Konkrete Ideen, um mit den Herausforderungen, deinen Gefühlen, Gedanken oder Triggern umzugehen.

Diese Schritte müssen nicht groß sein - sondern bloß machbar.

Einfach etwas, dass du konkret umsetzen kannst.

Schreibe diese Ziele und Ideen auf. Halte sie fest. Erforsche sie - und dann: Probier sie aus.

So wird das Journaling zu einem Aktionsplan.

Zu etwas, dass dir hilft, Veränderungen anzustoßen.

Ich selbst stelle auf diese Weise immer wieder aufs Neue fest, dass ich die Kontrolle über eine Situation zurückgewinne.

Und mich - Mini-Schritt um Mini-Schritt - aus der Krise manövriere.


8. Praktiziere Dankbarkeit

Dankbarkeit ist nicht nur der Schlüssel zu innerem Frieden und Zufriedenheit, sondern auch eine Kraft, die uns durch schwierige Zeiten trägt.

Weil sie uns ermöglicht, aus Erfahrungen zu lernen und uns weiterzuentwickeln.

Und uns an das Gute erinnert, das wir erleben, selbst - und gerade dann - wenn die Umstände schwierig sind.

Deshalb nutze das Schreiben, um etwas zu finden, für das du dankbar sein kannst - auch im allerschlimmsten Augenblick.

Und halte es in deinem Journal fest.

Vielleicht ist es die Unterstützung eines geliebten Menschen? Ein winziger Moment der Freude? Oder auch der unerwartete Akt der Freundlichkeit eines Fremdem.

Nicht ohne Grund ist die Praxis der Dankbarkeit so machtvoll.

Denn sie hilft.

Dabei, deinen Fokus zu verlagern.

Weg von dem Problem - und hin zu dem, was wirklich zählt.

Dem wahren Reichtum unseres Lebens.

Journaling kann dich durch schwere Zeiten führen

Wie du siehst: Selbst in schwierigen Zeiten kann Journaling eine kraftvolle Unterstützung sein.

Es ermöglicht dir, Gedanken zu sortieren, Emotionen besser zu verstehen und neue Wege zu entdecken, um voranzukommen.

Also nutze es.

Nimm dir Zeit, um zu schreiben.

Öffne die Seiten deines Journals, schnapp dir einen Stift und entdecke, wie du durch das Festhalten deiner Gedanken und Gefühle eine tiefere Verbindung zu dir selbst aufbaust.

Erforsche deine inneren Landschaften und finde Klarheit inmitten von Unruhe und Schmerz.

Denn jedes Wort, dass du aufs Papier bringst, ist die Chance, deine innere Stimme zu stärken und Resilienz aufzubauen.

Um so gestärkt aus jeder Krise hervorzugehen.


Welche der 8 Tipps spricht dich am meisten an? Lass es mich gerne in den Kommentaren wissen.

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