Betrachte mithilfe dieses Schreibimpulses etwas, das du im Rückblick bereust.
End of the Month Journaling: Schreibritual zum Monatsende
Ein weiteres Monatsende steht vor der Tür.
Die Tage vergehen schnell. Die Wochen auch.
Und ehe man sich versieht, ist ein weiterer Monat verstrichen.
Oder sogar ein ganzes Jahr.
Leider nehmen wir uns viel zu selten Zeit, wirklich zurückzuschauen und uns anzusehen, was hinter uns liegt oder was ein Monat uns vielleicht sogar geschenkt hat.
Das ist schade, findest du nicht auch?
Für mich persönlich verfliegt die Zeit oft viel zu schnell.
Früher habe ich einem endenden Monat kaum mehr als einen flüchtigen Blick gewidmet: Immerhin stand bereits der Nächste in den Startlöchern.
Das änderte sich jedoch, als ich das End of the Month Journaling für mich entdeckte.
Es ist nämlich eine wundervolle Möglichkeit, dem zu Ende gehenden Monat noch einmal bewusst Aufmerksamkeit zu schenken, bevor wir den nächsten willkommen heißen.
Diese Journaling Methode eignet sich perfekt für alle, die regelmäßig ihren Monat Revue passieren lassen möchten– und das nicht nur am Jahresende.
Wie wäre es also, wenn du es einfach mal selbst probierst?
Das End of the Month Journaling: Ein Schreibritual für den vergangenen Monat
Den vergangenen Monat Revue passieren lassen: Warum eigentlich?
Das ist eine gute und wichtige Frage.
Eine, zu der ich dir gerne etwas aus dem Nähkästchen plaudern und dir mehr über meine ganz persönlichen Gründe erzählen möchte, warum ich es mache.
Eine schriftliche Monatsreflexion ist ein Date mit mir selbst.
Sie hilft mir, innezuhalten. Zurückzublicken und zu würdigen, was gewesen ist.
Ich kann schwarz-auf-weiß sehen, welche Herausforderungen ich bewältigen konnte, welche Dinge ich erlebt habe und wem ich begegnet bin.
Ich kann nicht nur aufdecken, was ich erreicht habe, sondern auch erkennen, wie es um meine Ziele steht. Welche ich erreicht oder verworfen habe.
Und ob vielleicht Neue entstanden sind.
Indem wir regelmäßig zurückblicken, gehen wir nicht nur bewusster mit dem um, was vor uns liegt, sondern können auch unser persönliches Wachstum erkennen.
Etwas, dass sich nicht nur gut anfühlt, sondern auch unglaublich wertvoll ist.
Deshalb bin ich überzeugt, dass auch du davon profitieren kannst.
So funktioniert die End of the Month Journaling Methode:
Auf den ersten Blick mag diese Journaling Methode vielleicht ein bisschen kompliziert erscheinen, aber lass dich nicht täuschen.
Sie ist nicht kompliziert, sondern eigentlich recht einfach.
Und das Beste: Sie erfordert nicht viel, versprochen.
Aber, sieh selbst.
Das brauchst du für die Reflexion am Ende des Monats:
Es sind nur 3 Zutaten, die benötigt werden.
Nämlich etwas Zeit, und ein Journal und ein Stift deiner Wahl.
Das ist alles.
Klingt doch nicht wirklich schwer, meinst du nicht auch?
Kleiner Tipp:
Eine warme Tasse Tee – oder ein anderes Getränk, das du gerne magst – sowie etwas Musik in den Ohren können deine monatliche Reflexion übrigens zu einem noch angenehmeren Erlebnis machen.
Soviel Zeit solltest du dir nehmen:
Ich persönlich plane grob eine Stunde Zeit für meinen Monatsrückblick ein und bisher hat das stets ausgereicht.
Allerdings gibt es keine allgemeingültige Antwort darauf, wie lange du brauchen wirst.
Dafür sind wir alle einfach zu unterschiedlich.
Jeder von uns hat seinen ganz eigenen Schreibstil.
Die einen schreiben schneller, die anderen langsamer.
Die einen schreiben mehr, die anderen weniger.
Am besten ist also, du probierst einfach selbst aus, welche Zeitspanne für dich passend ist.
Wichtig ist, dass du dich wohlfühlst.
Und dass du, ohne ständig auf die Uhr zu schauen oder dich zu hetzen, alles zu Papier bringen kannst, was du aufschreiben möchtest.
Wann genau du die Monatsreflexion machen solltest:
Da es darum geht, sich auf den vergangenen Monat zu konzentrieren und ihn schriftlich Revue passieren zu lassen, solltest du dir am letzten oder vorletzten Tag des Monats Zeit dafür nehmen.
Ob das morgens, mittags oder abends ist, spielt dabei keine Rolle.
Wichtiger ist, dass das »End-of-the-Month«-Journaling am besten funktioniert, wenn du es regelmäßig tust.
Das heißt: Wenn du Monat für Monat denselben Zeitpunkt wählst und diesen beibehältst.
Monatsreflexion: 10 Journaling Fragen für die Rückschau auf deinen Monat
Die nachfolgenden Fragen dienen dazu, eine tiefgehende Betrachtung deiner vergangenen vier Wochen zu ermöglichen und dir dabei zu helfen, wichtige Erkenntnisse zu gewinnen
Beantworte sie also so ehrlich wie möglich.
1
Wie bewertest du deinen Monat?
Wenn du deinen Monat auf einer Skala von 1 (super gut) bis 10 (sehr schlecht) bewerten müsstest, welche Zahl würdest du wählen?
2
Was lief gut diesen Monat?
Gibt es Bereiche in deinem Leben, in denen du diesen Monat ein Gefühl von Zufriedenheit oder Erfüllung verspürt hast? Wenn ja, was war es und warum?
Sind da Dinge, die du diesen Monat geschafft hast oder etwas, dass sich zum Positiven entwickelt hat?
3
Was lief diesen Monat nicht (ganz so) gut?
Welchen Herausforderungen bist du diesem Monat begegnet?
Gab es etwas, das dich diesen Monat gestresst oder aus dem Gleichgewicht gebracht hat?
Wenn ja, was genau war es & warum?
4
Was ist eine Lektion, die du diesen Monat lernen durftest?
Was für eine Lektion war das genau?
Wer oder was war dein Lehrer?
Und was genau ist es, was du da lernen durftest/ gelernt hast?
5
Eine Sache, von der ich mir wünschen würde, ich hätte sie anders gemacht, ist ...
Was bereust du?
Welche eine Sache würdest du anders machen, wenn du noch einmal die Chance dazu hättest? (z.b. im nächsten Monat)
Was genau ist es? Und warum wünschst du dir so sehr, dass du diese Sache anders gemacht hättest?
6
Meine schönste Erinnerung ist:
Halte fest, was für dich diesen Monat am Allerschönsten war.
Beschreibe sie, diese Erinnerung.
Schwelge schreibend in ihr. Und lass sie auf dem Papier erneut lebendig werden.
7
Mein trauriger, schlimmster oder anstrengendster Moment war:
Halte eine Sache fest, die diesen Monat besonders schwierig für dich gewesen ist.
Was war es und warum?
8
Was diesen Monat sonst noch alles los gewesen ist:
Schreibe eine Liste mit all den Dingen, die in diesem Monat noch so passiert sind.
Hier ist Platz für deine Begegnungen; die Bücher, die du gelesen und die Serien, die du geschaut hast.
Für Termine, die du hattest oder andere wichtige Dinge, die du gerne festhalten möchtest.
9
3 Dinge, für die ich diesen Monat dankbar bin:
Schreibe mindestens drei Dinge auf, für die du dankbar bist.
Was hast du geschafft, obwohl du es nicht für möglich gehalten hast?
Was hat dir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert? Oder dir gezeigt, wie stark oder besonders du bist?
10
Welches Motto hätte dieser Monat, wenn du ihm eins geben würdest?
Überleg dir einen Satz oder ein Wort, der deinen vergangenen Monat beschreiben würde. Und dann halte ihn fest (gern auch oben auf der Seite, direkt hinter dem jeweiligen Monat.)
Beispiele von mir:
Mai 2022: Geburtstage und andere Katastrophen.
August 2023: Wenn alter Schmerz an die Oberfläche gespült wird.
September 2020: Eine Reise mit Hindernissen.
Werde kreativ. Irgendwas Passendes lässt sich finden, da bin ich mir sicher.
Hier sind noch 6 Tipps, um mehr aus deinem Monatsrückblick herauszuholen:
1. Schau dir deine Handyfotos mal genauer an.
Fotografierst du viel? Dann scrolle einfach mal durch dein Handy.
Schau dir an, was dir vom 1. des Monats bis jetzt so alles vor die Linse geraten ist.
2. Werfe einen Blick in deinen Kalender.
Was für (wichtige) Termine hattest du?
Gab es Verabredungen oder Treffen mit Freunden, deiner Familie oder einem Fremden?
Ist da irgendetwas Wichtiges, dass du in deiner Monatsreflexion festhalten könntest/solltest?
3. Nutzt du Apps wie BookBeat, Audible, Kindle Unlimited, Spotify oder Co? Super.
Die Bücher, die wir lesen; die Songs, denen wir lauschen und die Serien oder Filme, die wir ansehen, können wichtige Einblicke in einen Monat schenken.
Dasselbe gilt für Podcasts, denen du folgst oder Hörbücher, die du hörst.
Also überleg mal: Gibt es da vielleicht etwas, das erwähnenswert sein könnte?
4. Blättere durch die vergangenen Einträge deines Journals.
Die älteren Einträge in deinem Journal durchzulesen kann helfen, dir bewusst zu machen, womit du zu kämpfen hattest oder was dich beschäftigt hat.
Ich selbst finde es auf alle Fälle immer wieder aufs Neue spannend, wohin meine Gedanken beim Schreiben wandern und was für Ideen, Entdeckungen und Erkenntnisse ich regelmäßig in meinem Journal festhalte.
Eine wahre Schatzkiste also für das »End-of-the-Month«-Journaling.
5. Bist du bei Instagram, Facebook oder einer anderen Social-Media-Plattform unterwegs? Perfekt.
Als Benutzer von Social Media kannst du in deine Timeline schauen, dein Story-Archiv durchstöbern oder dir ansehen, was du für später gespeichert hast.
Mit was für Themen hast du dich beschäftigt, welche Beiträge von anderen sind dir im Gedächtnis geblieben? Was hast du geteilt oder geschrieben?
Und gibt es etwas davon, was wichtig sein könnte?
Wenn ja, dann halte es fest.
6. Auch dein E-Mail-Postfach und dein Notizbuch/deine Notizbuch-App können spannende Einblicke liefern.
Bist du jemand, der oft und viele E-Mails schreibt? Dann nimm dir vor dem Monatsrückblick Zeit, nachzusehen, was für Nachrichten du so erhalten und selbst versendet hast.
Dasselbe gilt für dein Notizbuch oder eben den Ort, wo du Ideen festhältst.
Was für interessante Einfällen hattest du? Was davon willst du immer noch tun oder hast es bereits getan? Nutze es.
Sich jeden Monat aufs Neue Zeit zum Schreiben zu nehmen, ist eine tolle Chance
Dir jeden Monat Zeit für das Schreiben zu nehmen, ist eine wertvolle Gelegenheit.
Etwas, dass dir dabei hilft, bewusster zu leben.
Die End of the Month Journaling Methode bietet dir eine wundervolle Möglichkeit, bewusst innezuhalten.
Es ermöglicht dir, zurückzublicken, aus den Herausforderungen zu lernen und wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen.
Also, schnapp dir Stift und Papier und beginne dein ganz persönliches Schreibritual.
Lass dich von den vergangenen vier Wochen inspirieren und entdecke schreibend die verborgenen Schätze jedes einzelnen Monats – du wirst überrascht sein, was du alles finden wirst.
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