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Die 9 schlimmsten Fehler in der Therapie – und wie du sie vermeidest
Woche für Woche ging ich zur Therapie.
Ich wartete darauf, dass sich etwas änderte.
Dass ich mich endlich besser fühlte.
Doch es passierte einfach nicht.
Ich war frustriert.
Wütend.
Vollkommen durcheinander.
Kommt dir das bekannt vor?
Hast du das Gefühl, nicht weiterzukommen in deiner Therapie?
Spürst du, dass irgendwas falsch läuft, hast aber keine Ahnung, was das sein könnte?
Womöglich begehst du ja dieselben Fehler wie ich.
Denn da gibt es so einige fatale Fehler, die uns in einer Therapie zum Verhängnis werden können.
Zeit, es herauszufinden, oder was meinst du?
Die 9 schlimmsten Fehler in der Therapie – und wie du sie vermeidest
Fehler 1: Du hältst dich zurück
Du stellst weder Fragen noch hinterfragst du, was der Therapeut zu dir sagt oder dir rät.
Im schlimmsten Fall sagt nicht mal Stopp.
Du erklärst nicht, wann dir etwas zu wird oder dir zu schwer vorkommt. Statt das Wörtchen Nein auszusprechen, nickst du ab oder versuchst, dich zu verbiegen, um das, was der Therapeut da vorschlägt, umzusetzen, selbst wenn es gar nicht zu dir passt.
Du bleibst stumm, obwohl du das Gefühl hast, dass der Mensch dort auf der anderen Seite, die Tragweite von dem, was dich quält, nicht versteht.
Ich weiß, wie das ist – denn mich zurückzuhalten war der Fehler Nummer 1, der mich jahrelang auf der Stelle hat treten lassen.
Deshalb sage ich dir: Hör auf damit.
Es hilft nämlich keinem von euch beidem, wenn du deine Grenzen nicht absteckst und zurückhältst, was du wirklich brauchst oder erwartest.
Fehler 2: Du zeigst nicht, wer du bist & wie es tatsächlich in die aussieht
Ich war überzeugt, die Schwere, die meine Seele niederdrückt, wäre für niemanden aushaltbar – nicht einmal für meine Therapeutin.
Ich hatte Angst.
Angst davor, dass, wenn sie wüsste, wie es wirklich in mir aussieht, ich von ihr genauso fallen gelassen werden würde, wie von all jenen, die einen Blick auf mein wirkliches Ich geworfen hatten.
Außerdem wollte ich keine Umstände bereiten. Ich wollte nicht unbequem oder schwierig sein oder womöglich irgendeinen Fehler begehen.
Doch weißt du was? Genau DAS war mein Fehler in der Therapie.
Und es ist auch deiner, falls du dasselbe tust.
Dich hinter einer Reihe aus Masken zu verstecken ändert nichts daran, wer du bist und womit du zu kämpfen hast.
Du machst damit nichts besser oder leichter.
Im Gegenteil.
Ein Therapeut, der nicht weiß, was wirklich in dir vorgeht, bekommt nämlich nicht die Chance dazu, dir zu helfen und du damit logischerweise auch nicht die Möglichkeit, loszulassen, was dich quält.
Fehler 3: Du bleibst an der Oberfläche
Wie kleine Kinder sind wir manchmal davon überzeugt, dass, wenn wir die Augen nur fest genug zukneifen, die Dinge, die wir nicht ansehen wollen, wie von Zauberhand verschwinden.
Aber das tun sie nicht.
Sie sind da – ob du sie nun anschaust oder nicht.
Doch eins kann ich dir versichern:
Entscheidest du dich dazu, sie zu ignorieren, rauben sie dir deine Energie und hindern dich am Leben.
So wie mich.
Viel zu oft weigern wir uns, genauer hinzusehen, aus Furcht vor dem Schmerz, der darunter begraben liegt.
Doch auch wenn du am Ufer trocken bleibst, ohne den See vor dir zu nutzen, gelangst du niemals zur anderen Seite.
Du musst hineinspringen.
Und du musst schwimmen.
The way gets throught, heißt es im Englischen: Der Weg geht hindurch.
Und genau darum geht es.
In der Therapie und auch im Leben.
Fehler 4: Du wartest auf Veränderung, statt aktiv zu werden
Therapie funktioniert nicht dadurch, dass du einmal die Woche in die Praxis fährst und dich eine Stunde lang auf einen Stuhl setzt.
Sie funktioniert nicht alleine dadurch, dass du erzählst, was dich quält oder indem du ein Medikament nach dem anderen ausprobierst.
Sie funktioniert, wenn du mit dem, was die Therapie anstößt, weitermachst.
Wenn du Neues ausprobierst und den Mut hast, Schritte ins Unbekannte zu wagen, gerade dann, wenn sie beschwerlich sind.
Sie funktioniert, wenn du das, was dich beschäftigt, in die Therapiestunde einbringst und dich im Anschluss mit dir selbst, deinem Erleben und deinen Reaktionsmustern auseinandersetzt.
Und zwar nicht nur einmal, sondern immer und immer wieder.
Denn um ankommen zu können, musst du nicht nur wissen, wohin du willst – du musst auch wirklich losgehen.
Fehler 5: Du übergibst dem Therapeuten die komplette Verantwortung
Unbewusst wollte ich immer, dass der Therapeut mich gesund macht.
Ich war überzeugt, wenn überhaupt, wäre er der Einzige, der dazu in der Lage wäre – immerhin war er ja der Experte, nicht ich.
Doch diese Haltung ist fatal.
Denn Therapeuten sind nicht allwissend.
Sie sind fehlbar.
Und trotz ihres spezifischen Wissens und ihres geschulten Blickes tragen sie eines ganz sicher nicht: die Verantwortung für dein Wohlbefinden.
Versteh mich nicht falsch: Auf die Kompetenz eines Therapeuten zu vertrauen und sie sich im Rahmen einer Therapie zur Nutze zu machen, kann unglaublich hilfreich sein – aber eben nur dann, wenn wir uns unserer eigenen Position bewusst sind.
Denn der wahre Experte deines Lebens, das ist nicht der Therapeut.
Das bist du.
Und deshalb bist du, der die Verantwortung trägt, nicht er.
Fehler 6: Du bist zu ungeduldig
Wenn das Leiden zu groß wird, wünschen wir uns Entlastung. Wir wünschen uns, dass uns jemand hilft – und beginnen deshalb eine Therapie.
Und dort wollen wir viel zu oft, viel zu schnell, viel zu viel.
Wir wollen störende Verhaltensmuster loswerden, ein schlimmes Trauma auflösen und natürlich wieder funktionieren und das doch bitte lieber heute als morgen.
Also verlieren wir die Geduld.
Manchmal mit dem Therapeuten, meist jedoch eher mit uns selbst.
Wir sind genervt von Stillständen, verurteilen uns für Rückschritte und glauben, dass die winzigen Schritte, die wir machen, sowieso keine Rolle spielen, weil alles noch immer genauso schwer und anstrengend ist.
Doch die Ergebnisse, die die Arbeit an unserer Seele liefern, brauchen Zeit.
Sie geschehen langsam, und sind oft erst im Rückblick wirklich zu erkennen.
Veränderung ist der Weg, nicht das Ziel.
Und auf diesem Weg zählt jeder einzelne Schritt – unabhängig von den Erfolgen, nach denen wir streben.
Fehler 7: Du erwartest, dass alles wieder wird, wie es mal war
Es gibt einen Satz, den ich in Gruppen und Foren immer wieder lese: »Ich möchte mein Leben zurück.«
Ein verständlicher Wunsch– immerhin fühlt seelisches Leiden sich an, als hätte jemand eine Glasglocke über unser Leben gestülpt.
Doch so nachvollziehbar der Wunsch auch ist, eines ist sicher:
Du wirst weder das Leben, dass du hattest, zurückbekommen, noch jemals wieder der Mensch werden, der du gewesen bist. Beides liegt in der Vergangenheit.
Seelische Verletzungen verändern uns unweigerlich.
Sie verändern den Blick auf dich selbst, dein Leben und die Dinge, die dir wichtig sind.
Und je früher du das akzeptierst, desto eher kannst du du den Wunsch loslassen und stattdessen das tun, was wirklich möglich ist: Die beste Version von dem zu werden, der du heute sein kannst.
Hier und jetzt.
Fehler 8: Du hast gar keine (klaren) Therapieziele
Würdest du in ein Flugzeug steigen, ohne zu wissen, wohin es fliegt? Vermutlich nicht.
Leider tun viele von uns aber genau das, wenn es um eine Therapie geht: Sie starten planlos und oft ohne klares Ziel.
Doch ohne konkrete, greifbare Ziele in eine Therapie zu starten ist, als würdest du in ein Flugzeug steigen, ohne zu wissen, wohin es überhaupt fliegt.
Du könntest überall landen.
Deshalb brauchst du ein Ziel.
Eine Landebahn für dein Leben – und für deine Therapie.
Und zwar so konkret, so eindeutig und so realistisch wie es nur geht.
Ich wollte zum Beispiel »einfach nur gesund sein«, wie das allerdings aussehen sollte, dieses Gesund sein, konkret, im Einzelnen, darüber habe ich mir nie Gedanken gemacht.
Aber genau das ist wichtig.
Denn dann– und erst dann – wenn du deine Ziele wirklich kennst, kannst du dich gemeinsam mit deinem Therapeuten auf den Weg machen, sie zu erreichen.
Und am Ende dort ankommen, wo du wirklich hinwillst.
Eigentlich logisch, oder?
Fehler 9: Du hast zu große Angst vor echter Veränderung
So sehr uns lästige Symptome, störende Gewohnheiten und intensive Gefühle auch quälen, oft sind wir gar nicht bereit, sie wirklich loszulassen.
Der Gedanke, die gewohnten – wenn auch unliebsamen – Pfade zu verlassen, kann nämlich entsetzlich viel Angst machen.
Manchmal so sehr, dass wir uns selbst und jeden Fortschritt sabotieren, um genau das zu verhindern.
Doch die Veränderung, die du dir wünschst, ist eben keine Amazonbestellung, die du heute aufgeben und morgen ohne große Mühe bis vor die Tür geliefert bekommst.
Es ist nichts, was der Therapeut dir auf dem Silbertablett serviert, nachdem du ausgesprochen hast, was dir fehlt.
Es wäre schön, nicht wahr?
Wenn wir einfach weitermachen könnten, wie bisher und all die Schwierigkeiten sich ohne unser Zutun in Luft auflösen würden.
Doch Veränderung ist ein »Weg von« und ein »Hin zu.«
Das heißt, du musst bereit sein, deine Komfortzone zu verlassen, um eine Besserung möglich zu machen.
Ohne das Alte loszulassen und dich auf den Weg zu machen, funktioniert nämlich die beste Therapieform nichts.
Es ist dein Wollen, das entscheidet – und dein Tun, das letztendlich den Unterschied macht.
Der deutsche Schriftsteller George Christoph Lichtenberg hat einmal gesagt:
»Ich weiss nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll.«
Also:
Bist du bereit etwas zu verändern oder bist du es nicht?
Du entscheidest.
Was ist deine größte Schwierigkeit in der Therapie? Lass es mich gerne in den Kommentaren wissen.
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