Betrachte mithilfe dieses Schreibimpulses etwas, das du im Rückblick bereust.
5 Arten dich vom Schreiben abzuhalten – und wie du damit aufhörst
Gehörst du zu denen, die zwar gerne schreiben würden, aber immer wieder in der Endlos-Schleife des Aufschiebens feststecken?
Glaub mir, damit bist du nicht allein.
Ganz im Gegenteil.
Viele von uns kennen das nur allzu gut – ich eingeschlossen.
Ehrlich gesagt kann ich gar nicht zählen, wie oft ich mich schon motiviert an den Schreibtisch setzen wollte, aber immer etwas Anderes wichtiger war, als wirklich zu schreiben.
Da war der Tee, den ich vorher noch kochen wollte; der Abwasch, der erledigt und die Wäsche, die gewaschen werden musste; das Scrollen durch Instagram, mit dem ich einfach nicht aufhören konnte oder auch eine E-Mail, die ich endlich beantwortet werden sollte.
Die Liste von Dingen, die zwischen uns und dem Schreiben stehen können, ist nahezu endlos.
Doch es gibt Wege, dieses elende Aufschieben zu beenden.
Und genau darüber spreche ich in diesem Artikel.
Ich zeige dir die 5 Arten, uns selbst vom Schreiben abzuhalten – und erkläre dir, wie du damit aufhörst.
Bereit?
5 Arten dich vom Schreiben abzuhalten – und wie du damit aufhörst.
1. Die Perfektionismus-Falle
Ich sitze an meinem Schreibtisch und lege die Finger auf die Tastatur, um zu schreiben.
Das, was ich schreiben will, soll gut werden. Es soll beeindrucken und den Leser fesseln. Es muss brillant sein. Und vor allem fehlerfrei.
Ich will alles richtig machen, keine Kritik ernten und genau das tun, was ich bereits in der Schule gelernt habe: Das Beste aus meinen Texten herausholen.
Was ich mir wünsche, ist der perfekte Text.
Und genau das bricht mir das Genick.
Was nämlich auf den ersten Blick nach einer guten Absicht klingt, hält uns in Wahrheit vom Schreiben ab.
Und ehe wir uns versehen, sitzen wir mitten drin in der Perfektionismus-Falle.
Perfektionismus kann alle Bereiche unseres Lebens erschweren – und das gilt (leider) auch für das Schreiben.
Es spielt nicht mal eine Rolle, was für eine Art von Text du verfassen möchtest. Es kann eine Geschichte sein, ein Gedicht, ein Memoir oder auch nur ein Eintrag in deinem Journal.
Egal, was wir auch schreiben: Wenn wir in die Perfektionismus-Falle tappen, fangen wir an, jeden Satz zu überdenken.
Wir starren auf die leere Seite, unfähig anzufangen.
Und wenn wir es doch tun, löschen oder streichen wir, um von vorne zu beginnen und mit dem Ergebnis irgendwie immer unzufriedener zu sein.
Die Sätze klingen falsch. Wir drücken nicht aus, was wir ausdrücken wollen und überhaupt: Es scheint ausgeschlossen, dass wir einen guten Text erschaffen können.
Es fühlt sich unmöglich an.
Vielleicht auch sinnlos.
Also tun wir das Einzige, was übrig bleibt: Wir geben auf.
Im schlimmsten Fall nicht nur für dieses Mal, sondern für immer.
Wie du die Perfektionismus-Falle verlässt oder gar nicht erst in sie tappst:
Der Trick, deinen eigenen Perfektionismus zu überwinden und ins Schreiben zu finden ist der sogenannte »Shitty First Draft«, auf Deutsch: der beschissene Erstentwurf.
Dein erster Entwurf muss nicht perfekt sein.
Er muss auch nicht vollständig oder fehlerfrei sein.
Beim Schreiben geht es zuallererst darum, überhaupt ins Schreiben zu finden.
Denn nur Worte, die auf dem Papier sind, können am Ende auch überarbeitet und geschliffen werden.
Deswegen erlaub dir, einfach loszulegen.
Nimm dir 20 Minuten oder auch nur 10 Minuten und schreib einfach drauflos.
Schreib, ohne den Stift abzusetzen, und zwar alles, was dir in den Sinn kommt.
Probier es aus, du wirst sehen, es hilft.
Tipp: Die Freewriting-Methode oder das Schreiben von Morgenseiten ist übrigens eine unglaublich wirkungsvolle Möglichkeit, der Perfektionismus-Falle ein Schnippchen zu schlagen.
2. Die Ablenkungsfalle
Ablenkungen lauern nahezu überall.
Social Media, E-Mails, Benachrichtigungen, ein Anruf hier, ein Schrei der Kinder da – überall lauert irgendetwas, was nach unserer Aufmerksamkeit verlangt.
Sich da zu konzentrieren und in den Schreibflow zu gelangen, ist mehr als schwer.
Und auch, wenn nicht alle Ablenkungen restlos vermieden werden können, gibt es einiges, was du tun kannst, um sie auf ein Minimum zu reduzieren: Schaffe dir eine ruhige Atmosphäre, in der du dich voll und ganz auf das Schreiben konzentrieren kannst.
Wie? Das ist eigentlich gar nicht so schwer.
Schalte dein Handy in den Flugmodus, um die Flut aus Benachrichtigungen einzudämmen.
Nutze Apps oder Browser-Erweiterungen, die Webseiten/Apps blockieren, die dich ablenken könnten.
Schalte das Internet aus, sowohl auf dem Handy als auch auf dem PC.
Und zuletzt: Lasse die Menschen um dich herum wissen, dass du jetzt schreiben willst – und/oder hänge einen Zettel an die Tür, auf dem steht, dass du nur in einem Notfall gestört werden möchtest.
Tipp: Die App Forest ist eine tolle Möglichkeit, Ablenkung über das Handy zu reduzieren. Denn jedes Mal, wenn du die App verlässt, stirbt ein Baum.
3. Selbstzweifel und die Angst vor dem Scheitern
Wir haben Angst, nicht gut genug zu sein. Glauben, dass sich sowieso niemand für das interessieren wird, was wir zu sagen haben.
Wir fürchten, dass unsere Ideen nicht originell genug, unsere Worte nicht klug genug und wir selbst nicht talentiert genug sind.
Angst und Selbstzweifel können uns lähmen und davon abhalten, überhaupt anzufangen.
Aber weißt du was? Jeder von uns kämpft mit Zweifeln, sogar erfolgreiche Autoren und Menschen, die seit Jahrzehnten schreiben.
Deshalb gebe ich dir hier das mit, was auch mir immer wieder aufs Neue hilft: Schreib in erster Linie für dich selbst.
Schreib aus Leidenschaft und weil es dir Spaß macht, Worte aufs Papier zu bannen.
Schreib, um das Bedürfnis nach dem Schreiben zu stillen, nicht um anderen zu gefallen.
Schreib, weil du etwas zu sagen hast.
Du musst nicht alles teilen.
Aber wenn du es doch tust, dann erinnere dich daran, dass da immer Menschen sein werden, die von dem inspiriert werden, was du schreibst.
4. Die Aufschieberitis
Das Aufschieben ist ein wahrer Feind, wenn es ums Schreiben geht.
Immer und immer wieder schieben wir auf. Erklären uns selbst, dass wir später anfangen werden oder morgen oder spätestens am Wochenende.
Und dann ist der Tag vorbei und wir haben wieder nicht geschrieben.
Kommt dir bekannt vor?
Oh, mir auch. Ehrlich, ich könnte ganze Bücher darüber füllen, wie oft ich nicht zum Schreiben kam, obwohl ich doch nichts mehr tun wollte als das.
Und der Schlüssel dazu, die elende Aufschieberitis zu beenden und dem Schreiben endlich den Platz in deinem Leben zuzugestehen, den du dir wünschst, ist: eine für dich passende Schreibroutine zu entwickeln.
Mache das Schreiben zu einem festen Bestandteil deines Alltags.
Setze dir eine feste Zeit, selbst wenn es nur eine halbe Stunde am Morgen ist, während du deinen Kaffee trinkst.
Denn durch Regelmäßigkeit schaffst du nicht nur Struktur, sondern machst aus dem Schreiben eine Gewohnheit.
So wird es zu einem unverzichtbaren Teil deines Lebens.
5. Mangelnde Inspiration
Manchmal, da fühlen wir uns einfach nicht inspiriert.
Oft warten wir sogar auf den perfekten Moment oder die bestmögliche Idee, bevor wir überhaupt mit dem Schreiben beginnen.
Aber weißt du was? Inspiration fällt nicht einfach vom Himmel. Sie ist nichts, was sich durch Grübeln und Warten formt oder im Café an der Ecke zum Mitnehmen für dich bereitsteht.
Stattdessen kommt sie oft während des Schreibprozesses selbst.
Wie der Autor, William Somerset Maugham es so schön sagte:
Ich schreibe nur dann, wenn die Muse mich küsst. Zum Glück küsst mich die Muse jeden Morgen um Punkt 9 Uhr.
W. Somerset Maugham
Inspiration kommt, wenn wir ihr Raum geben.
Deshalb setz dich hin und fang einfach an.
Schreib dich warm, indem du die ersten 5 Minuten Belanglosigkeiten aufschreibst oder einen inspirierenden Schreibimpuls nutzt.
Auch das Lesen von Büchern, das Schauen spannender Serien, das Erkunden neuer Orte oder das Ausprobieren neuer Dinge kann deine Kreativität beflügeln und Lust zum Schreiben machen.
Tipp: Hier habe ich 34 Tipps gesammelt, wie du Ideen für deine Geschichten finden kannst.
Lass nicht zu, dass dich etwas vom Schreiben abhält
Lass dich nicht zurückhalten.
Weder von der Perfektion, nicht von deiner Angst oder deinen Selbstzweifeln. Und auch nicht davon, dass dir die Inspiration fehlt.
Schnapp dir Stift und Papier oder öffne dein Schreibprogramm und leg los.
Lass deine Worte fließen.
Falls der Anfang holprig ist, ist das nicht schlimm.
Das Wichtige ist, dass du anfängst, alles andere ist zweitrangig.
Und du wirst sehen: Mit jedem Wort, das du niederschreibst, und jedem Satz, den du erschaffst, wird es einfacher werden.
Deshalb erlaube dir, unvollkommen zu sein
Die Magie des Schreibens liegt im Tun.
Also nutze sie.
Schreibe.
Mit welcher der 5 Arten hältst du dich selbst vom Schreiben ab? Verrate es mir gern mit einem Kommentar. Ich würde mich sehr freuen, von dir zu hören.
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