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4 Gründe, wieso Dir Schreiben in schweren Zeiten helfen kann

Jeder weiß, dass über Probleme zu sprechen hilfreich sein kann. Und doch reden wir viel zu selten über das, was uns wirklich bedrückt.

Manchmal, weil wir Angst haben ausgelacht und bewertet zu werden. Manchmal, weil wir uns schämen oder Schuldgefühle uns zurückhalten.
Manchmal, weil wir schlicht Niemanden haben, dem wir uns anvertrauen können.

Doch die gute Nachricht ist: Wir müssen gar nicht unbedingt reden um Entlastung zu finden, denn Schreiben hat dieselbe Wirkung.

Das fanden Psychologen wie James W. Pennebaker und Joshua M. Smyth bereits in den 1980 Jahren heraus, als sie in einer Reihe Studien erforschten, ob das Schreiben eine positive Auswirkung auf unsere Gesundheit haben kann.

Der Kummer, der nicht spricht, nagt leise an dem Herzen, bis es bricht.
– William Shakespeare –

1. Schreiben senkt das Stress-Level

Gedanken, Gefühle und Erfahrungen zurückzuhalten, setzt unseren Körper unter Druck. Wir befinden uns dadurch in einer permanenten Anspannung, müssen darauf achten, das, was wir fühlen und denken ganz bewusst zurückzuhalten.

Also weder darüber zu sprechen, noch daran zu denken.

Kurzfristig führt das beispielsweise zu einem erhöhten Herzschlag, doch langfristig bedeutet Schweigen eine starke Belastung für unseren Organismus und setzt ihn unter enormen Stress. Körperliche und seelische Symptome sind die Folge.

Doch wenn wir über belastende Situationen schreiben, unsere Gedanken und Gefühle ausdrücken, lösen wir nicht nur die permanente Anspannung, in der wir uns befinden, sondern senken unser Stresslevel und entlastet so auch unseren gesamten Organismus.

2. Schreiben unterstützt die Integration von Ereignissen in unserem Gehirn

Der natürliche Mechanismus unseres Gehirns ist es, die Welt, um uns herum begreifen zu wollen. Dafür übersetzt es alles, was wir sehen, erleben und wahrnehmen in Sprache. Um es zu verarbeiten und schließlich zu integrieren.

Doch emotional belastende Ereignisse, über die wir nicht sprechen (können), können weder in Sprache übersetzt, noch integriert oder verarbeitet werden. Das führt unter anderem zu Flashbacks, Alpträumen und negativen Gedankenkreiseln.

Über das, was uns belastet zu schreiben und damit Worte zu finden, für die Dinge, die wir erlebt haben, hilft unserem Gehirn, diese Erfahrung zu übersetzen und einzuordnen.

3. Verbalisieren verbessert unsere Denkleistung

Wenn uns etwas bedrückt, wir aber nicht darüber sprechen, dann kreisen unsere Gedanken. Wir wollen das Erlebte begreifen, ebenso wie unser Gehirn. Können wir das nicht, grübeln wir und haben damit weniger Kapazität, um über andere Dinge nachzudenken.

Das ist einer der Gründe, warum gestresste Menschen Schwierigkeiten mit ihrem Gedächtnis haben. Ihr Gehirn ist bereits ausgelastet und kann kaum noch etwas aufnehmen.

Wenn wir verbalisieren, was in unserem Kopf herumgeistert, und aufschreiben, was uns belastet, kann unser Gehirn also nicht nur die vorhandene Denkleistung gezielter einsetzen, sondern ist auch weniger ausgelastet.

4. Belastende Ereignisse zu Papier zu bringen, hilft, diese zu verarbeiten

Über das zu schreiben, was uns im Kopf herumgeht und was wir fühlen, entlastet aber nicht nur unseren Kopf, sondern auch unser Herz. Denn wenn wir unsere Gedanken und Gefühle ausdrücken, dann bekommen sie ein Ventil.

Wir können unseren Schmerz äußern, ihm einen Raum geben, in dem wir ihn beschreiben und auseinandernehmen können und so unsere Gefühle und Reaktionen verstehen lernen.

Wir können erfahren, woher sie kommen und wieso sie uns quälen und so unser Leid emotional aufarbeiten. Stück für Stück, bis wir es schließlich loslassen.

(Quelle: Opening Up by writing it down – Joshua M. Smyth & James W. Pennebaker)

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