Lass ein Kind aus deiner Vergangenheit wieder lebendig werden – mit diesem Schreibimpuls.
3 Wege, wie du (mehr) Zeit zum Schreiben findest
Egal ob wir Geschichten entwickeln, Gedichte oder Songtexte verfassen oder regelmäßig unsere Tagebücher füllen: Schreiben ist nicht nur ein wundervolles Hobby sondern auch heilsam.
Regelmäßig zu Stift und Papier zu greifen tut uns gut, weil es uns Entlastung schenkt und umso mehr wir schreiben, desto leichter fällt es uns sogar.
Weil Schreiben ein Handwerk ist.
Etwas, in dem wir besser werden, einfach dadurch, dass wir es tun.
Unglaublich, oder?
Leider ist es manchmal gar nicht so leicht, genug Zeit zum Schreiben zu finden – ganz gleich, ob es ums Journaling, eine Geschichte oder das eigene Memoir geht.
Oft kommt es uns nahezu unmöglich vor, überhaupt damit anzufangen oder am Ball zu bleiben. Ganz zu schweigen davon, Texte erfolgreich zu beenden oder das Schreiben zur Routine werden zu lassen.
Doch egal wie stressig dein Alltag ist, wieviele Aufgaben du tagtäglich erfüllen musst und wie schwer es dir vorkommt: Es ist möglich.
Hier sind drei Möglichkeiten, um Zeit zum Schreiben zu finden:
1. Überprüf deine Prioritäten
Hand aufs Herz: Wie viele Zeit verbringst du mit Dingen, die gar nicht wichtig sind?
Wie oft hängst du beispielsweise am Handy, überprüfst deine Benachrichtungen oder surfst durch die immergleichen Einträge?
Ich tu es oft.
Viel zu oft.
Und der erste Schritt, um seine Prioritäten zu setzen, ist der, sie zu kennen.
Deshalb schau dir deinen Tagesablauf an. Registriere all die großen und kleinen Dinge, die du täglich tust. Bewusst und unbewusst.
Und dann überleg dir, ob du wirklich am Handy hängen und zum vierten Mal Candy Crush spielen möchtest statt dich für eine halbe Stunde an den Tisch zu setzen, um deine Gedanken aufzuschreiben.
Frag dich ehrlich, ob der Film, den du dir ansiehst, tatsächlich das ist, was du möchtest.
Überleg dir, was dir wirklich wichtig ist – und was nicht.
Frag dich, ob es Dinge gibt, die du gar nicht tun möchtest.
Frag dich, was du brauchst und was nicht. Was du im hohen Bogen aus deinem Alltag katapultieren oder zumindest zeitweise zur Seite schieben könntest, um mehr Zeit für das zu haben, was du wirklich tun willst.
Setz deine Prioritäten.
Entscheide dich.
2. Plane das Schreiben bewusst ein
Ein Autor hat einmal zu mir gesagt, dass er eigentlich nie Zeit zum Schreiben hat – er nimmt sie sich einfach.
Wenn ich ehrlich bin, geht es mir fast immer genauso.
Da sind eigentlich immer Dinge, die anstehen; Sachen, die erledigt und geplant werden müssen und Kram, der auf meiner nie endenwollenden To-Do-Liste weit oben steht.
Aber ich schreibe trotzdem.
Weil es mir wichtig ist
Deshalb schau dir deinen Tagesablauf an und überleg dir, wo du das Schreiben unterbringen könntest.
Markier dir einen festen Termin in deinen Planer – täglich, wöchentlich oder auch nur einmal im Monat.
Vereinbare ein Date mit dir selbst – eine feste Zeit, in der du alles andre beiseite schiebst, um zu schreiben.
Nimm dich wichtig und schaufel bewusst Zeit frei.
Entscheide dich dazu, lieber eine halbe Stunde früher aufzustehen oder deine Sonntagabende nicht mit einem Film auf der Couch, sondern an deinem Schreibtisch zu verbringen.
Wenn dir das Schreiben wirklich wichtig ist, dann nimm es ernst. So wie du auch alles andere in deinem Leben ernst nimmst, für das du Zeit findest.
Sorg dafür, das es nicht nur Platz in deinem Herzen findet.
Sondern auch in deinem Leben.
3. Think outside the Box: Such nach Wegen – nicht nach Ausreden
Viele Menschen glauben, um einen Roman zu schreiben, bräuchten sie einen eigenen Arbeitsraum, lange Schreiburlaube oder zumindest jede Menge freie Tage.
Aber die Wahrheit ist, dass das nicht stimmt.
Ich bin Mutter von zwei Töchtern, die ich selbst betreue. Sie besuchen weder einen Kindergarten noch eine Schule – was bedeutet, dass wir den Großteil des Tages gemeinsam verbringen.
Trotzdem habe ich seit der Geburt meiner Kleinsten sechs Romane veröffentlicht und einige weitere geschrieben.
Und ich kenne jede Menge tolle Autoren und Autorinnen, die nicht nur eine Familie, sondern auch noch eine Vollzeitstelle haben, und dasselbe getan haben.
Wir brauchen zum Schreiben nämlich in allererster Linie zwei Dinge:
- Den Wunsch es wirklich zu tun.
- Die Bereitschaft (zur Not) aus der eigenen Komfortzone auszubrechen.
Meinen ersten veröffentlichungsreifen Roman habe ich mit Baby im Tragetuch geschrieben. Stehend, weil meine Tochter eben nur dann geschlafen hat.
Abend um Abend stand ich also vor dem Küchentisch und tippte, bis sie wieder wach wurde und meine Fürsorge brauchte.
Ich habe nicht gewartet, bis ich genug Zeit hatte oder mich in einen bequemen Schreibstuhl setzen konnte.
Ich habe einfach trotzdem geschrieben.
Auf die eine Art, die eben möglich war.
In den vergangenen neun Jahren habe ich das unglaublich oft getan.
Ich habe auf Spielplätzen, an Seen und Badestränden und überall dort geschrieben, wo wir waren.
Ich habe während des Reisens quer durch Europa geschrieben, auf der Fahrt, in Hotels, abends im Wagen oder morgens, kurz bevor die Sonne aufging.
Wurde ich unterbrochen? Ständig.
Hat es mich vom Schreiben abgehalten? Nein.
Die Wahrheit ist: Wir brauchen keinen Strom, keinen perfekt eingerichteten Arbeitsplatz oder einen freien Tag, um an Geschichten zu feilen oder unsere Tagebücher füllen zu können.
Natürlich sind Ruhe und freie Zeit unglaublich hilfreich und toll – sie machen alles leichter. Aber sie sind kein Must-Have, ohne das es unmöglich wäre.
Wenn überhaupt sind diese Dinge das Tüpfelchen auf dem I.
Schau dir deinen Alltag an – deine Routinen – deine Aufgaben. Und dann finde Wege, keine Ausreden.
Such nach kleinen Zeitspannen statt auf die Großen hinzufiebern.
Du hast einen langen Anfahrtsweg zur Arbeit oder zur Schule? Wenn du mit dem Bus oder der Bahn fährst: schreib in dein Notizbuch, tipp unterwegs in dein Handy oder nutz dein Tablet.
Du hast Kinder? Nutz die Zeit, wenn sie schlafen oder beschäftigt sind, lass den Haushalt zehn Minuten länger liegen, um eine Weile zu schreiben.
Du hast einen vollgepackten Tag? Dusch lieber 5 statt 10 Minuten und nutz die restliche Zeit um Morgenseiten zu schreiben oder am Plot zu feilen. Oder schreib während du deinen Kaffee trinkst, statt bei Instagram zu surfen.
Du hast einen Hund? Mach beim Gassi gehen eine Pause auf der Parkbank und schreib eine Weile, ehe du weitergehst.
Natürlich ist es toll sich ununterbrochen nur auf ein Manuskript fokussieren zu können, stundenlang an einem Gedicht oder Song zu feilen oder in vollkommener Stille Tagebuch zu führen.
Doch nicht immer ist genau das möglich.
Wenn dir das Schreiben also wichtig ist, du dieselbe Sehnsucht in dir spürst wie ich: Dann such nach Kompromissen.
Schreib lieber hier mal eine Satz und dort, statt gar nicht.
Diese Sätze summieren sich und ehe du dich versiehst, werden aus ihnen Absätze und schließlich ganze Kapitel.
Und am Ende hast du einen Text, an dem du feilen und den du verbessern kannst.
Bann deine Worte auf Papier.
Schlechte Texte kann man überarbeiten – Ungeschriebene nicht.
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